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    Börsen-Zeitung  383  0 Kommentare Bedingt traumhaft, Kommentar zum deutschen Wirtschaftswachstum von Alexandra Baude

    Frankfurt (ots) - Traumhaft - derart könnte man momentan vieles
    bezeichnen: Die Frühlingsblumen blühen, die Tage werden länger, die
    deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die ersten drei WM-Spiele
    gewonnen, und die hiesige Wirtschaft hat im ersten Quartal mit 0,4
    Prozent kräftiger zugelegt, als noch vor einigen Wochen möglich
    schien. Zu sehr ins Träumen geraten sollte man aber dennoch nicht.
    Auch wenn die Grundlagen des Wachstums - robuster Arbeitsmarkt,
    Lohnzuwächse und niedrige Zinsen - anhaltend verheißungsvoll sind,
    gilt zu beachten, dass sich bei den Risikofaktoren ebenfalls nichts
    Großes getan hat.

    Der Brexit? Dem Gruselfaktor entsprechend bis maximal Halloween
    verschoben. Anfang Juni will Premierministerin Theresa May abermals -
    zum vierten Mal bereits - über ihren Brexit-Deal abstimmen lassen,
    eine Mehrheit ist aber weiter nicht in Sicht. Der sino-amerikanische
    Handelsstreit? Droht erneut zu eskalieren angesichts der jüngst in
    Kraft gesetzten bzw. angedrohten neuen Zölle.

    Überhaupt ist US-Präsident Donald Trump derzeit der konjunkturelle
    Risikofaktor Nummer 1. Bis Sonnabend dieser Woche muss er eine
    Entscheidung bezüglich der im Raum stehenden US-Zölle auf Autoimporte
    aus der EU treffen - und sei es, dass er nur eine neue Frist setzt.
    Die wichtige deutsche Automobilbranche ist Hauptbetroffener dieses
    Machtgehabes. Auch das einseitig von den USA aufgekündigte
    Iran-Abkommen und die neu verhängten Sanktionen haben Auswirkungen
    auf unsere Wirtschaft, nicht zuletzt über die Ölpreise. Solche
    Unsicherheitsfaktoren sind Gift für die dringend nötigen
    Investitionen seitens Unternehmen und privater Haushalte.

    Aber auch die Uneinigkeit der Groko ist als Risikofaktor zu
    benennen. Dass die nicht mehr ganz so dynamische Wirtschaft die
    Steuereinnahmen weniger stark sprudeln lässt als in den vergangenen
    Jahren, darf kein Argument sein, nun bei den Investitionen auf die
    Bremse zu treten. Bildung, Forschung und die Digitalisierung gilt es
    zu unterstützen, um die Konjunktur am Laufen zu halten. Auch in
    Sachen Steuerrecht und Energiepolitik wäre Stillstand ein Alptraum
    für die Wirtschaft.

    Sehr viel hängt nun davon ab, wie sich das außenwirtschaftliche
    Umfeld entwickelt. Insbesondere die stark exportabhängige Industrie
    ist derzeit das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft und hofft auf ein
    Wiederanlaufen der chinesischen Konjunktur. Noch können
    Dienstleister, Bau und privater Konsum die Schwäche der Industrie
    ausgleichen - verlassen darf man sich darauf aber nicht.

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    Börsen-Zeitung Bedingt traumhaft, Kommentar zum deutschen Wirtschaftswachstum von Alexandra Baude Traumhaft - derart könnte man momentan vieles bezeichnen: Die Frühlingsblumen blühen, die Tage werden länger, die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die ersten drei WM-Spiele gewonnen, und die hiesige Wirtschaft hat im ersten Quartal mit …

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