Egbert Prior
Rohstoffmärkte beflügeln SMT Scharf
Der Bergbauausrüster hat im ersten Quartal kräftig zugelegt. Der Umsatz kletterte um 31% auf 15 Millionen. Das Ebit stieg von 0,6 auf 1,6 Millionen. Über Hintergründe und Perspektiven sprechen wir mit Hans Joachim Theiß. Der Vorstandsvorsitzende glaubt, daß SMT Scharf von der positiven Entwicklung der Rohstoffmärkte profitiert. Bereits 2018 legten die Erlöse um 36% auf 71 Millionen zu und lagen damit deutlich über der Unternehmensprognose (58 bis 62 Millionen). Der operative Gewinn kam um 18% auf gut 5 Millionen voran. Für 2019 stellt Theiß Erlöse in einer Spanne zwischen 72 und 75 Millionen in Aussicht, das Ebit soll 5,5 bis 6 Millionen erreichen. Besonders vor dem Hintergrund der starken Zahlen für das erste Quartal erscheint diese Guidance sehr konservativ. Die Aktie konnte von den guten Resultaten bislang noch nicht profitieren. Ganz im Gegenteil: Letzten August kostete das Papier 17,70 Euro, aktuell sind es nur noch 12,60 Euro. SMT ist Weltmarktführer bei entgleisungssicheren Bahnsystemen, die vor allem in Steinkohlebergwerken sowie beim Abbau von Gold, Platin und anderen Erzen unter Tage eingesetzt werden. Dabei entfallen 79% des Umsatzes auf die Steinkohle. Zwar hat man sich in Deutschland vom Steinkohlebergbau komplett verabschiedet. Weltweit wird allerdings soviel Steinkohle produziert wie noch nie, berichtet Theiß. Wichtigster Markt für SMT ist China mit einem Umsatzanteil von 40%, es folgen Rußland (22%) und Polen (14%). Deutschland nur 2%. Unternehmenslenker Theiß baut die Angebotspalette weiter aus. Letztes Jahr übernahm SMT einen kanadischen Anbieter batteriebetriebener Fahrzeuge für den Untertagebau. Wachstumschancen sieht Theiß auch im Tunnelbau, den eine selbstentwickelte Maschine effizienter machen soll. Im Frühjahr kaufte SMT einen Elektronikspezialisten, der Bergbauunternehmen helfen kann bei der Automatisierung und dem Datenmanagement. Für die Zukunft kann sich Theiß die eine oder andere weitere Akquisition vorstellen, um kleinere Wettbewerber zu konsolidieren, die Angebotspalette zu erweitern oder Märkte zu erschließen. In fünf Jahren soll SMT mehr als 100 Millionen umsetzen bei 10% Ebit-Marge. Im Vergleich dazu erscheint der aktuelle Börsenwert – 58 Millionen – eher niedrig. Das liegt nur knapp über dem ausgewiesenen Buchwert (55 Millionen). Das KGV (2019) schätzungsweise 11. Fazit: Weltmarktführer mit Wachstumspotential. Niedrig bewertet, aber zyklisch.
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