Studie
Kliniken ging es 2017 wirtschaftlich schlechter als zuvor
BERLIN (dpa-AFX) - Deutschlands Krankenhäusern ist es einer Studie zufolge zuletzt wirtschaftlich wieder schlechter gegangen. Im Jahr 2017 hätten zwölf Prozent der Kliniken mit einer erhöhten Insolvenzgefahr zu kämpfen gehabt, nachdem dies im Jahr zuvor lediglich auf sieben Prozent der Krankenhäuser zugetroffen sei, hieß es im "Krankenhaus Rating Report" des Wirtschaftsinstituts RWI Essen, der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Demnach verbuchten 28 Prozent der Krankenhäuser im Jahr 2017 einen Verlust - 2016 hätten nur 13 Prozent der Kliniken rote Zahlen geschrieben.
Datengrundlage seien die Jahresabschlüsse von insgesamt 877 Krankenhäusern mit einem Marktanteil von 70 Prozent, hieß es. Auf Grundlage der Zahlen errechneten die Forscher die Insolvenzgefahr und orientierten sich dabei nach eigenen Angaben an den Verfahren, nach denen Banken das Ausfallrisiko von Krediten berechnen.
Als Gründe werden unter anderem der Rückgang der stationären Fallzahlen und ein Mangel an Fachkräften genannt. Als problematisch gelten ferner die vielerorts ungünstigen Strukturen wie eine hohe Standortdichte und fehlende Spezialisierung. Den Osten Deutschlands sehen die Forscher dabei besser aufgestellt als die Problemregionen Niedersachsen/Bremen, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.
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