BAMF-Chef sieht Job-Erlaubnis für abgelehnte Flüchtlinge kritisch
NÜRNBERG/BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, hat davor gewarnt, die Jobhürden für abgelehnte Flüchtlinge zu senken. "Wir können nicht jedem, der hier im Asylverfahren gescheitert ist, eine Beschäftigung ermöglichen", sagte Sommer dem "Handelsblatt" (Freitag). Für illegale Migration nach Deutschland dürften keine falschen Anreize gesetzt werden. Sommer räumte zwar ein, dass die Beschäftigung von ausreisepflichtigen Asylbewerbern ein "schwieriges Thema" sei. Aber wer kein Bleiberecht habe, müsse Deutschland verlassen.
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Den von Unternehmen immer wieder angeführten Arbeitskräftebedarf müsse man entweder mit Zuwanderern aus EU-Ländern oder mit gesteuerter Einwanderung aus Drittstaaten decken. Zudem gebe es seit 2015 gut 860 000 anerkannte Flüchtlinge mit vollem Zugang zum Arbeitsmarkt. "Wenn wir die alle in Lohn und Brot bekommen, hätten wir schon viel erreicht." Auf Vorbehalt stoßen bei Sommer auch Überlegungen, Integrationskurse für alle Asylbewerber unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus zu ermöglichen. Hier sehe er die Gefahr, dass Abschiebungen bei Integrationskurs-Absolventen nur schwer durchsetzbar seien. Für dieses Jahr rechnet Sommer mit ähnlichen Zahl an Asylbewerbern wie 2018, als 162 000 Ausländer Asyl beantragt hatten./kts/DP/fba