Warum die Grünen so stark sind - Seite 2
Never enough
Die Logik der Grünen ist jedoch: „Never enough“. Schaltet man die Kernkraftwerke ab, werden die Kohlekraftwerke zum Thema. Wie bei einer Weltuntergangssekte wird der bald bevorstehende Weltuntergang propagiert. Und wenn es sonst immer heißt, „Angst ist kein guter Ratgeber in der Politik“ (eine Standardformel in der Zuwanderungsdebatte), so wird „Panik“ vor dem Weltuntergang nun zur alles bestimmenden Emotion. Es ist wie bei der „sozialen Gerechtigkeit“, die die Grünen übrigens inzwischen auch als Thema belegt haben: Egal, was getan wird, es ist nie genug und es muss immer noch mehr sein, noch radikaler.
Die klassischen Medien, besonders das Fernsehen, sind schon längst in grüner Hand, wie wir aus Befragungen über die Parteiaffinität von Journalisten wissen. Inzwischen gelingt es den Grünen jedoch auch, die neuen Medien geschickt zu nutzen, wie zuletzt das Video von Rezo und die Initiative von 70 Youtubern zeigte.
Die Selbstzerstörung der Wirtschaft
Die gesellschaftlichen Institutionen werden längst von Sympathisanten der Grünen dominiert – vor allem die Medien und das Bildungswesen, aber auch die Kirchen. Dass 36 Prozent der Erstwähler inzwischen Grüne wählen (und in dieser Wählergruppe die CDU nur noch zwei Prozentpunkte vor der linken Satire-PARTEI liegt), ist auch eine Folge der Tatsache, dass in den Schulen grüne Glaubensbekenntnisse als Gewissheiten moderner Bildung propagiert werden.
Das alles funktioniert aber nur, weil die Wirtschaft opportunistisch ist und dem grünen Zeitgeist nichts entgegensetzt. Die deutsche Wirtschaft passt sich opportunistisch an, wie sie das schon immer getan hat. Ich erinnere mich noch, wie sich Daimler-Chef Dieter Zetsche als Grüner verkleidete und sich auf deren Parteitag anbiederte. VW-Chef Herbert Diess erklärt, wie er VW zu einem grünen Unternehmen umgestalten will.
In den Vereinigten Staaten gab und gibt es unter erfolgreichen Unternehmern überzeugte Marktwirtschaftler, die der auch in den USA erfolgten Linksentwicklung in Universitäten und Medien etwas entgegensetzen, besonders mit libertären und konservativen Thinktanks. In Deutschland ist davon kaum etwas vorhanden: Schaut man etwa auf Themen und Programm der liberalen Friedrich Naumann Stiftung, sieht man, dass der herrschenden Ideologie nichts Attraktives entgegengesetzt wird.
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