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    Aktien Frankfurt Schluss  1705  0 Kommentare EZB bremst den deutschen Aktienmarkt aus

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax ist am Donnerstag nach zuletzt drei teils deutlichen Gewinntagen die Luft ausgegangen. Die jüngste Spekulation um eine Zinssenkung in den USA wurde nach dem Zinsentscheid der EZB von Sorgen um den Billiggeldkurs in Europa ausgebremst. Der deutsche Leitindex verlor am Ende 0,23 Prozent auf 11 953,14 Punkte. Mit gut 11 899 Zählern war er kurzzeitig sogar unter sein Vortagstief gefallen.

    In der zweiten und dritten deutschen Börsenreihe war die Talfahrt geprägt von schweren Kursverlusten bei den dort üppiger vertretenen Immobilienwerten sogar noch gravierender. Der MDax fiel um 0,88 Prozent auf 24 967,92 Punkte und der SDax gab in einer ähnlichen Größenordnung nach.

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    Nach einer langen Zeit mit dem Handelsstreit als beherrschendes Thema haben neuerdings die Notenbanker das Heft wieder in die Hand genommen. Europas Währungshüter verschoben angesichts wachsender Risiken für die Konjunktur eine Zinserhöhung bis mindestens Mitte 2020, erfüllten damit aber nicht die von einigen Börsianern erhofften Signale für eine mögliche Lockerung auf anderem Wege. "EZB-Präsident Mario Draghi zückte heute nicht seine sprichwörtliche große Bazooka, sondern beschränkte sich auf ein kleineres Kaliber", kommentierte Fondsmanager Wolfgang Bauer von M&G Investments.

    Einige Börsianer sahen im Detail sogar Anzeichen, dass die EZB langsam aus der Politik der Negativzinsen aussteigt. Verwiesen wurde dabei auf höhere Zinsen für langfristige Banken-Refinanzierungsgeschäfte. "Die EZB trägt den Banken das Geld nicht hinterher", kommentierte dies Thomas Gitzel von der VP Bank.

    Aus Branchensicht wurde der Immobiliensektor schwer belastet von Sorgen vor einem politischen Verbot von Mietsteigerungen in Berlin. Vonovia rutschten am Dax-Ende um 4,7 Prozent ab, während Deutsche Wohnen als MDax-Schlusslicht sogar um 7,7 Prozent einbrachen. Im SDax verloren ADO Properties und Adler Real Estate als schwächste Werte jeweils mehr als 7 Prozent.

    Schwäche zeigten außerdem die Banken- und Autosektoren mit Abgaben von jeweils etwa ein Prozent bei ihren gesamteuropäischen Teilindizes. Bei Banken wurde als Belastung auf die zuvor erwähnten Refinanzierungskonditionen der EZB verwiesen, bei Autowerten bremste die gescheiterte Fusion zwischen Fiat Chrysler und Renault die Konsolidierungsfantasie. Fiat hatte das Gesprächsangebot in der Nacht überraschend wegen des Zögerns von Renault zurückgezogen.

    Deutsche Bank waren im Dax mit einem Abschlag von fast 3 Prozent der zweitgrößte Verlierer. Dieser Schwäche konnte sich die 1,3 Prozent schwächere Commerzbank-Aktie nicht entziehen, auch wenn hier die Fusionsfantasie weiter hoch lebt und die Titel zeitweise klar im Plus gelegen hatten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtete, prüft die deutsche Regierung eine Fusion mit der niederländischen ING .

    Auch anstehende Neubesetzungen der Indizes sorgten unter den betroffenen Aktien für Schwankungen. Die Papiere des IT-Leasingspezialisten Grenke profitierten mit 2,8 Prozent vom baldigen Aufstieg in den MDax, wo sie am 24. Juni die Titel von Wacker Chemie ersetzen. Diese gehörten unter den mittelgroßen Werten mit etwa 1 Prozent zu den Verlierern.

    Im SDax ersetzen die Aktien des Medizintechnik-Anbieters Eckert & Ziegler jene des Bahntechnik-Unternehmens Vossloh . Während Eckert & Ziegler daraufhin um 2,7 Prozent vorrückten, sackten Vossloh um 4,6 Prozent ab auf ihr niedrigstes Niveau seit 2004 ab.

    Für den EuroStoxx 50 ging es am Ende um 0,05 Prozent auf 3338,41 Punkte abwärts. In Paris verlor der Leitindizes Cac 40 0,26 Prozent, während der Londoner FTSE 100 um 0,55 Prozent stieg. In New York lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit knapp 0,3 Prozent über der Gewinnschwelle.

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,25 Prozent am Vortag auf minus 0,28 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 144,39 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,14 Prozent auf 168,99 Punkte.

    Der Euro stieg auf zuletzt 1,1296 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1266 (Mittwoch: 1,1257) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8876 (0,8883) Euro gekostet./tih/he

    --- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---





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