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    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    MARKTBERICHT

    Zinssenkungen voraus?
    Die US-Notenbank Fed sieht die US-Wirtschaft ihrem am Mittwoch veröffentlichten Beige Book zufolge weiter auf Wachstumskurs. Das lediglich „moderate“ Wachstumstempo sei aber den andauernden Handelskonflikten geschuldet. Viel höhere Wellen schlug währenddessen folgende Aussage des Fed-Chefs Powell: „Wir beobachten genau die Folgen dieser Entwicklungen für die Perspektiven der US-Wirtschaft. Und wie immer werden wir angemessen handeln, um das Wachstum zu unterstützen.“ Prompt begann die Gerüchteküche zu brodeln, ob die Fed damit bevorstehende Zinssenkungen andeutet.
    Zeitgleich zu unserem Redaktionsschluss tagt auch die Europäische Zentralbank. Die Vorgaben sind dabei nicht besonders rosig: Die Inflationsrate liegt statt der angepeilten 2 % lediglich bei 1,2 % und auch in Sachen Konjunktur gibt es ob der vielen politischen Konfliktherde wenig Positives zu vermelden. Anders als die US-Notenbank verfügt die EZB jedoch kaum über Spielraum für Zinssenkungen, da der Leitzins der EZB bereits bei 0 % liegt. Zudem setzte die EZB gerade erst ihr Programm zum Ankauf von Staatsanleihen aus.
    Als einzige Option bleibt der EZB daher nur das Instrument der sogenannten TLTROs. Mit diesem Programm leiht die EZB Geschäftsbanken Geld. Aufgrund der Marktsituation sollen die Zinsen dabei Schätzungen zufolge bei -0,2 % bis -0,4 % liegen. Insbesondere italienische und spanische Banken würden von diesen extrem billigen Krediten profitieren. Nach dieser Übergangslösung sollen sie langfristig wieder in der Lage sein, sich selbst am Markt zu refinanzieren. Unterdessen ist die australische Notenbank bereits einen Schritt weiter. Sie senkte ihren Leitzins im Zuge des ersten Zinsschnitts seit 2016 um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 % und damit auf ein Rekordtief. Dieser Schritt war der Notenbank zufolge aufgrund eines schwachen Arbeitsmarkts und einer schwachen Inflation nötig geworden. Zudem würden sich die weltweit abschwächende Konjunktur sowie der andauernde Handelskonflikt negativ auswirken. Damit scheint die Zinssenkung in Australien den Eindruck zu bestätigen, wonach die Notenbanken nach und nach verstärkt auf eine lockerere Geldpolitik setzen.


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