Aktien Frankfurt Ausblick
Anleger ziehen sich wieder zurück - Springer im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein neuer Angriff des US-Präsidenten im Handelskrieg gegen China dürfte den Dax am Mittwoch zunächst belasten. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor Handelsbeginn ein halbes Prozent niedriger auf 12 099 Punkte, nachdem er tags zuvor seinen Abwärtstrend seit Anfang Mai geknackt hatte.
In sechs Handelstagen war der Dax von der als langfristiger Trendindikator viel beachteten 200-Tage-Linie aus in der Spitze um über 5 Prozent angesprungen, bevor ihm am Dienstagnachmittag bei 12 227 Punkten bereits etwas der Schwung ausging. Eine indirekte Drohung von Donald Trump Richtung Reich der Mitte dürfte nun für weitere Gewinnmitnahmen sorgen. Trump sagte: "Wir hatten einen Deal und wenn sie nicht wieder zurückkommen zu diesem Deal, dann habe ich kein Interesse." China brauche ein Abkommen. "Ich bin es, der einen Deal aufhält", betonte Trump.
Nebst Zinssenkungsfantasie hatte zuletzt auch die Hoffnung auf eine erneute Annäherung der Konfliktpartien auf dem G20-Gipfel Ende des Monats wieder für eine offensivere Gangart der Anleger gesorgt. Diese könnten sie nun wieder Überdenken und es droht dem Aktienmarkt bis zum Treffen zwischen Trump und Xi Jinping ein Schlingerkurs.
Bei den Einzelunternehmen klar im Fokus steht Axel Springer : Die Papiere des Medienkonzerns sprangen im vorbörslichen Handel nach einem Übernahmeangebot des US-Finanzinvestors KKR um bis zu 12,5 Prozent an. Die Amerikaner wollen zusammen mit der Großaktionärin Friede Springer und dem Vorstandschef Mathias Döpfner die Gesellschaft kontrollieren und bieten 63 Euro je Springer-Aktie in bar. Zusammen sind Friede Springer und Döpfner mit 45,4 Prozent beteiligt. KKR strebt eine Mindestannahmequote von 20 Prozent an.
Für Bewegung sorgt zudem eine Studie zur Stahlbranche von Goldman Sachs, in der unter anderem die Papiere von Klöckner & Co zum Kauf empfohlen werden. Die Aktien des Stahlhändlers gewinnen daraufhin 3,5 Prozent.
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Im Auge behalten sollten Anleger auch die Anteilsscheine von Nordex nach einer weiteren Auftragsmeldung des Herstellers von Windkraftanlagen./ag/mis