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    ROUNDUP  454  0 Kommentare Aurubis-Aktien brechen nach erneuter Warnung ein - Chef rausgeschmissen

    HAMBURG (dpa-AFX) - Das Scheitern eines millionenschweren Investitionsprojektes und ein noch vorsichtigerer Jahresausblick des Kupferkonzerns Aurubis sorgen beim Unternehmen wie bei Anlegern für Unruhe. Aurubis-Chef Jürgen Schachler, dessen Vertrag ohnehin Ende Juni ausläuft, sei mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, teilte Aurubis am Mittwochabend kurz vor Börsenschluss in Hamburg mit. Der Projektstopp werde die Resultate des dritten Geschäftsquartals belasten, hieß es weiter. Zudem wirke sich das schwierige konjunkturelle Umfeld negativ auf die Gewinne im Gesamtjahr 2018/19 aus (Ende September).

    "Der perfekte Sturm wurde noch schlimmer", schrieb Analyst Henning Breiter von der Privatbank Hauck & Aufhäuser mit Blick auf die Nachrichten. Der Stopp des Investitionsprojekts Future Complex Metallurgy (FCM) passe zur insgesamt schlechten Stimmung angesichts eines schwierigen konjunkturellen Umfeldes sowie mehrerer geplanter und ungeplanter Produktionsausfälle.

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    So war Aurubis erst im April beim Ausblick zurückgerudert und hatte für 2018/19 einen Rückgang des operativen Vorsteuerergebnisses um mehr als 15 Prozent in Aussicht gestellt, nach 329 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Mitte Mai bestätigte der MDax-Konzern die Prognose dann. Nach einem operativen Vorsteuergewinn von lediglich 103 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hatten Anleger aber schon an dem Ziel gezweifelt. Die Aktien setzten denn auch ihren Abwärtstrend fort, der sich an diesem Donnerstag nochmals beschleunigte.

    Die Papiere brachen am Vormittag bis auf 36,10 Euro ein und damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014. Zuletzt fielen sie als abgeschlagenes Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte noch um mehr als acht Prozent auf 37,74 Euro.

    Da viele Anleger positiv auf das nun gestoppte Investitionsprojekt FCM geblickt hätten, sei dessen abruptes Ende sowie die Gewinnwarnung ein herber Dämpfer für die mittelfristigen Wachstumserwartungen, erklärte Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank.

    FCM war eigentlich ein Hoffnungsträger der Salzgitter-Beteiligung. Investitionen von 320 Millionen Euro, unter anderem in den Bau von Anlagen in Hamburg und Olen, sowie die Möglichkeit, mehr Material zu verarbeiten, sollten das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ab dem Geschäftsjahr 2022/23 um rund 80 Millionen Euro erhöhen. Wie sich laut Aurubis nun herausstellte, wäre das Projekt aber deutlich teurer geworden. Die bereits angefallenen Kosten belasten das dritte Quartal mit rund 30 Millionen Euro.

    "Aurubis hat mit dem Projekt große Erwartungen geknüpft. Es ist schmerzhaft zu erkennen, dass sich die externen und internen Voraussetzungen so verändert haben, dass eine wirtschaftliche Umsetzung nicht mehr möglich ist", erklärte Roland Harings, der den Konzern - wie schon lange bekannt - vom 1. Juli an führen wird.

    Zu einem Projektzeitpunkt, an dem die wesentlichen Bestellungen hätten ausgelöst werden müssen, aber noch nicht in die Wege geleitet waren, sei eine konsequente Entscheidung das Beste, sagte Harings. Eigentlich hätte Schachler das Ruder nach rund drei Jahren an Harings erst Ende des Monats übergeben sollen. Der wurde nun allerdings geschasst: Zweieinhalb Wochen vor der Übergabe wurde er freigestellt.

    Grundsätzlich hält Aurubis aber an seiner Strategie fest, sich zu einem Multimetall-Anbieter weiter zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein hier ist der im Mai angekündigte Kauf der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe, mit dem das Recycling-Geschäft gestärkt werden soll.

    Salzgitter-Aktien standen am Donnerstag ebenfalls unter Druck. Sie büßten rund ein Prozent ein. Der Stahlkonzern hält 25 Prozent an Aurubis./mis/elm/jha/




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