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    Milliarden Euro Mehrerlöse  1669  1 Kommentar Umsatzsteuerbetrug: Italien geht gegen Steuerbetrüger vor - Bundesfinanzministerium prüft italienisches Modell

    Die italienische Regierung verschärft den Kampf gegen den grassierenden Steuerbetrug im Lande. Das unter einem hohen Haushaltsdefizit leidende Land könnte dadurch in diesem Jahr bereits über zehn Milliarden Euro mehr Steuern einnehmen.

    In den ersten drei Monaten kassierte der Fiskus allein bei der Umsatzsteuer 1,3 Milliarden Euro mehr trotz stagnierender Wirtschaft, berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Zahlen aus dem römischen Finanzministerium. Seit 1. Januar 2019 müssen alle Unternehmen ihre Rechnungen elektronisch erst an die Steuerbehörde Agenzia delle Entrate schicken, bevor sie sich die Umsatzsteuer erstatten lassen können. Damit will die Regierung speziell den Umsatzsteuerbetrug bekämpfen, den eine Regierungskommission auf gut 35 Milliarden Euro jährlich schätzt.

    Fast genauso viel Steuern hinterziehen zudem Freiberufler und Kaufleute, nämlich 33 Millia rden Euro. Bei ihnen will die Steuerbehörde ab 1. Juli 2019 die angegebenen Einkünfte mit den nun elektronisch erfassten Umsätzen vergleichen und gegebenenfalls Steuernachforderungen stellen.

    Ein Testlauf vor einem Jahr erbrachte nach Informationen der WirtschaftsWoche eine Milliarde Euro mehr Steuern. Schließlich müssen alle Geschäfte, Restaurants und Cafés ab 1. Januar 2020 mit elektronischen Kassen ausgestattet sein, die jede Rechnung in Echtzeit an die Steuerbehörde melden. Eine nachträgliche Kassenmanipulation soll so unterbunden werden.

    Das Bundesfinanzministerium in Berlin erklärte gegenüber der WirtschaftsWoche, es erwarte die Erfahrungsberichte aus Italien „mit Interesse“ und werde speziell die Ergebnisse zur elektronische Rechnungslegung „zum gegebenen Zeitpunkt auswerten“. Auch Deutschland leidet unter Umsatzsteuerbetrug, der sich hierzulande nach Schätzung der EU-Kommission auf 23 Milliarden Euro jährlich beläuft.

    Autor: WirtschaftsWoche, Exklusiv vom 14.06.2019.




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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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