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    Dividendenjäger aufgepasst, der russische Bär ist erwacht

    Die Gazprom Aktie [ISIN US3682872078 / WKN 903276] zeigt fundamental betrachtet derzeit eine extrem günstige Bewertung. Die Dividendenrendite liegt mit 6 % (brutto) um Größenordnungen höher als bei den meisten „westlichen“ Blue Chips.

    Politische Börsen haben kurze Beine. Wenn diese alte Börsenweisheit stimmt, ist die Aktie des russischen Erdgasriesen einen Blick wert. Die harten Fundamentaldaten sprechen jedenfalls für eine signifikante Unterbewertung.

    Die Gazprom Aktie [ISIN US3682872078 / WKN 903276] zeigt fundamental betrachtet eine günstige Bewertung. Die Dividendenrendite liegt mit 6 % (brutto) um Größenordnungen höher als bei den meisten „westlichen“ Blue Chips. Die Russen bieten die höchste Dividendenrendite aller Energiekonzerne. Auch andere Multiplikatoren sprechen für eine Unterbewertung. Das KGV beträgt ca. 4, das KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) etwa 0,30.

    Starke Dynamik bei Gewinnen und Dividenden

    Die Geschäftsentwicklung weist eine erhebliche Dynamik auf. Das Ergebnis pro Aktie lag im Jahr 2018 um fast 90 Prozent höher als noch 2017. Den Ergebnisprognosen zufolge handelt es sich nicht um eine einmalige Entwicklung. Für das laufende Geschäftsjahr und das folgende Jahr rechnet das Unternehmen mit annähernd stabilen Gewinnen, ab 2021 sind moderate Gewinnzuwächse erwartet.

    Hohe Investitionen in Pipelines führten in den letzten Jahren zu einer zwischenzeitlich geringeren Ausschüttungsquote. Diese allein kann jedoch kaum die niedrige Bewertung erklären. Die guten Fundamentaldaten sind im aktuellen Kurs offensichtlich nicht eingepreist. Ursächlich dafür sind vor allem politische Risiken. Aber sind diese tatsächlich groß genug, um eine derartige Unterbewertung zu rechtfertigen?

    Arbeiten an der bereits fertiggestellten Turkstream Gaspipeline. Quelle: Gazprom 

    Ein Grund für die Zurückhaltung der Käufer dürfte das Gezerre um die Nordseepipeline Nord Stream 2 sein. Den USA stößt der Bau der Pipeline übel auf. Das Land würde den Marktanteil an russischem Gas in Europa nur zu gern kontrollieren und limitieren. Die Haltung überrascht nicht: Die USA sind Exporteur von Flüssigerdgas (LNG) und suchen dafür Absatzmärkte. Gelänge es Washington, den Bau der Pipeline zu verhindern, bedeutete dies mehr geostrategische Kontrolle und zusätzliche Exporterlöse. In Europa gibt es mehrere Länder, die sich ebenfalls mehr oder minder deutlich gegen die Nord Stream 2 aussprechen.

    Dass die längst im Bau befindliche Pipeline noch gestoppt wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Zum einen geht es bei Nord Stream 2 nicht um die Frage, ob überhaupt russisches Gas nach Deutschland strömt. Dies ist schon seit vielen Jahrzehnten der Fall. Gaslieferungen gab es auch während des Kalten Krieges ohne Unterbrechung. Derzeit führen die Pipelines allerdings durch die Ukraine. Das Land verlangt hohe Durchleitungsgebühren und zapft zusätzlich illegal Gas ab.

    Gazprom braucht Nord Stream 2 nicht

    Das Pipeline-Projekt ist längst genehmigt und durch internationale Vereinbarungen gedeckt. Dass es wirklich gestoppt wird, ist weitaus weniger wahrscheinlich als der Markt es offenbar einpreist.

    Doch selbst wenn es zu einem Abbruch käme, wäre die Geschäftsentwicklung von Gazprom dadurch nur sehr begrenzt bedroht. Bislang investiert der Konzern ausschließlich in das Projekt, Erträge daraus fließen noch nicht in die Erwartungen ein. Der Marktanteil der Russen im europäischen Gasmarkt steigt auch ohne die Pipeline bereits seit Jahren.

    Politisch hoch umstritten: Nordstream 2. Quelle: Gazprom

    Der westeuropäische Bedarf an russischem Gas dürfte hoch bleiben und durch politische Ambitionen wie etwa den deutschen Kohleausstieg weiter zunehmen. LNG aus den USA muss Gazprom aus wirtschaftlicher Sicht dabei nicht als Konkurrenz fürchten. LNG muss aufwändig verflüssigt und verschifft werden und ist dadurch deutlich teurer.

    Ohnehin spielt die Musik für Gazprom nicht mehr (nur) in Europa. Russland grenzt bekanntlich auch an China. Das aufsteigende Reich der Mitte ist für seinen Energiehunger bekannt. Dieser Hunger wird in zunehmendem Maße durch Russland gedeckt. Die transsibirische Pipeline „Power of Sibiria“ soll 2019 fertiggestellt werden. Die Bedeutung des chinesischen Absatzmarktes wird durch das Projekt langfristig wachsen. Bereits im Jahr 2014 schlossen die beiden Länder einen 30-jährigen Liefervertrag ab.

    Wertvolle Beteiligungen und ein dividendenhungriger Großaktionär

    Es ist kein Geheimnis, dass der Kreml in Russland überall ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Das gilt auch für Gazprom. Etwas mehr als 50 % der Anteile gehören dem russischen Staat – der mit den jährlichen Dividendenzahlungen fest kalkuliert.

    Denkbaren Partikularinteressen sind allerdings natürliche Grenzen gesetzt. Russland lebt in erheblichem Maße vom Rohstoffexport. Auf diesem Gebiet wird ein technologisch fähiger und international akzeptierter Großkonzern zwingend benötigt.

    Ein Beleg dafür ist das niedrige KBV. Es spiegelt die hohen Investitionen in Pipelines und wertvolle Beteiligungen wider. Die Pipeline Netze dürften mehr als 100 Mrd. USD wert sein. Der 90 % Anteil an der GazpromNeft (ehemals Sibneft) und weitere Beteiligungen könnten mehr wert sein als der Konzern selbst. Die frühere Sibneft ist ein Ölkonzern und Tankstellenbetreiber. Weitere Beteiligungen bestehen z. B. an der Gazprom Bank.

    Fazit

    Der Kurs der Gazprom Aktie ist für Schwankungen aufgrund politischer Entwicklungen anfällig. Für die reale Geschäftsentwicklung gilt dies jedoch weitaus weniger als es der Markt einpreist. Hohe und mindestens stabile Dividenden sind nach Jahren hoher Investitionen greifbar nahe. Die Bedeutung des Geschäfts mit China wächst – und damit auch das langfristige Potenzial der Aktie. Gazprom ist eine gute Beimischung für breit gestreute Dividendendepots.

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    Verfasst von Tenbagger Report
    Russland Dividendenjäger aufgepasst, der russische Bär ist erwacht Bei der Gazpromaktie sind hohe und stabile Dividenden nach Jahren hoher Investitionen greifbar nahe. Derzeit winken 6% Dividendenrendite (brutto).