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     323  0 Kommentare Technologie - die Branchenrotation der besonderen Art

    Die Nacht ist vor Tagesanbruch am dunkelsten, sagt ein Sprichwort. Nur - wann dieser schwärzeste Punkt erreicht wurde, weiß man immer erst hinterher. Die aktuell hohe Volatilität der Märkte zeigt die extreme Unsicherheit und ist stets das Vorbeben für künftige starke Trends - fragt sich allerdings noch, in welche Richtung.


    An den Börsen -insbesondere bei den Technologie-Werten- ist es dunkel, sehr dunkel. Im großen Rahmen des Hexengebräus aus Währungsdisparitäten, hohem Ölpreis und Gewinnwarnungen findet -wieder einmal von der NASDAQ angeführt- eine Branchenrotation der besonderen Art statt.

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    Branchenrotation – je öfter, je gründlicher der Wandel


    Jeden Tag erleben wir die Demontage eines anderen Industriezweiges. Am Freitag löste eine Gewinnwarnung von Apple ein Massaker im PC-Breich aus, einen Tag vorher riss Priceline den Internet-Sektor in die Tiefe, vor einer Woche war es die Aktie von Intel, die den Halbleiterbereich zertrümmerte. Der TK-Bereich samt Equipment steht spätestens seit den Warnungen von Nokia und Ericsson unter Dauerdruck. Die UMTS-Lizenzen tun ein Übriges. Am Freitag erwischte es CISCO wieder einmal. Mit einem Kurs von 55,25 US-Dollar ist das Papier fast am Niveau des Jahresanfangs angelangt. Auch im optischen Netzwerkbereich sind noch ein paar hoch bewertete, hochkapitalisierte Aktien “reif“. Die Software traf es in Gestalt von Oracle und anderen ebenfalls schon.


    Wenn dann alle Branchen durch sind, wird man entweder zum nächsten Durchgang schreiten -wir befinden uns gerade in der vierten Runde- oder bei einem Rückblick zu der Überzeugung kommen, dass es jetzt nur noch aufwärts gehen kann. Dann werden auch wieder gute Nachrichten registriert - bis dahin bewegen fast ausschließlich schlechte Meldungen die Kurse.


    Diese Branchenrotation demontiert für jeden Industriezweig getrennt schließlich immer auch die hochkapitalisierten Titel. Darüberhinaus findet in diesem Prozess eine selektive Neupositionierung statt. Dass es diese gibt, macht vorsichtige Hoffnung auf ein nicht allzu fern liegendes Ende der Korrektur. Jüngstes Beispiel: Im Massaker auf dem PC-Segment kann mancher Handheld-Hersteller zulegen. Und an dem Tag, als Intel in der Spitze 25 Prozent verlor, gewinnen Halbleiterwerte wie AMCC, Cypress, National Semiconductor, AMD, Analog Devices und Texas Instruments.


    Das Resultat eines solchen Prozesses ist ein für jede Branche deutlich reduziertes durchschnittliches Bewertungsniveau. Und wir sehen neue Favoriten - in der Form ganzer Sektoren, einzelner Branchen und Teilbranchen, sowie bestimmter Individualstories. Je tiefgreifender die Korrektur, je gründlicher fällt der Wandel aus.


    Wie weit ist die Korrektur?


    Der vernichtende, aber auch reinigende Rotationsprozess in den Finanzmärkten wird erst dann sein wirkliches Ende finden, wenn die Ursachen beseitigt sind. Bei der Suche nach angemessenen Bewertungen sind wir schon weit vorangeschritten.


    Wenn sich beim Ölpreis als gegenwärtig wichtigem globalen Faktor eine nachhaltige Trendumkehr abzeichnet, könnte eine Wirkungskette angestossen werden, die die transatlantischen Wachstumserwartungen redimensioniert und hierüber die Währungsparitäten auf ein neues Gleichgewicht führt. Der hohe US-Dollar wird interessanterweise ja nun auch von amerikanischer Seite als Belastung empfunden.


    Das sollte ein wichtiges Befreiungssignal für die Märkte liefern.


    Markttechnik


    In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Charttechnik des mittlerweile fast zur Leitbörse der Welt aufgestiegenen NASDAQ. Bei einem Stand von fast 3673 Punkten liegen wir ungefähr 200 Punkte über dem aus Spätjahr 1998 stammenden langfristigen Aufwärtstrend. Die kürzer laufenden gewogenen Durchschnitte nähern sich bereits deutlich der 200-Tage Linie. Der Index ist geringfügig darunter abgetaucht. Die Stochastik notiert am überverkauften Bereich, der RSI fällt im unteren neutralen Bereich. Der MACD fällt im negativen Bereich und steht auf "Verkaufen".


    Die grosse Frage ist jetzt, ob die aktuelle statische Unterstützungslinie bei etwa 3640 hält. Dies scheint angesichts der schwachen Technik eher zweifelhaft, deren laufende Verschlechterung dafür verantwortlich ist, dass auch der letzte Versuch vom 28. September, den Abwärtstrend aus März diesen Jahres zu brechen, scheiterte.


    Damit ergibt sich ein Abwärtspotential bis ungefähr 3500 Punkte, einer Region, die zuletzt im November 1999 gesehen wurde. Da hier auch der oben erwähnte langfristige Aufwärtstrend verläuft, entspräche sein Test dem Ernst der Lage. Letzte Prüfung übrigens vor etwas mehr als einem Jahr, Mitte Oktober 1999!


    Leithammel Halbleitermarkt


    In einem weiteren Sektor-Watch befassen wir uns an diesem Wochenende mit dem Halbleitermarkt, der in der jüngeren Vergangenheit eine Art Leitfunktion im Technologiebereich hatte.



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    Verfasst von Klaus Singer
    Technologie - die Branchenrotation der besonderen Art Die Nacht ist vor Tagesanbruch am dunkelsten, sagt ein Sprichwort. Nur - wann dieser schwärzeste Punkt erreicht wurde, weiß man immer erst hinterher. Die aktuell hohe Volatilität der Märkte zeigt die extreme Unsicherheit und ist stets das …

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