Mario Draghi verhindert bearishes Signal im DAX
Vor dem heutigen Fed-Zinsentscheid fand in den vergangenen Tagen ein sehr ruhiger Handel an den Börsen statt. Der DAX tendierte zum Beispiel in einer sehr engen Range seitwärts. Gestern früh gab es dann nach Eröffnung des Xetra-Handels hektische Bewegungen in dem Index. Zunächst sackten die Kurse um rund 100 Punkte weg, nur um anschließend binnen kurzer Zeit mehr als doppelt so stark zuzulegen.
Märkte hängen am Tropf der Notenbanken
Auslöser für die schnelle Kurserholung waren Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi auf einem Notenbankforum in portugiesischen Sintra. Er erwarte zwar für die kommenden Quartale eine anhaltende Wirtschaftsschwäche, doch es gäbe erheblichen Spielraum für Anleihenkäufe durch die Notenbank. Sollte sich der Wirtschaftsausblick nicht bessern, sei eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik nötig, so Draghi. Dies ließ die Anleger wieder auf weitere billige Liquidität hoffen, was die Aktienmärkte zurück nach oben trieb. Und diese Marktbewegung zeigt wieder einmal eindrucksvoll, wie sehr die Märkte „am Tropf“ der Notenbanken hängen.
ifo-Konjunkturprognose kann die Märkte nicht mehr schocken
Deutlich geringer sind dagegen die Marktreaktionen auf Meldungen anderer Institutionen ausgefallen. So schlug das ifo-Institut mit seiner „Konjunkturprognose Sommer 2019“ gestern in die gleiche Kerbe wie die Europäische Zentralbank (EZB). Demnach hat sich die deutsche Wirtschaft seit Anfang letzten Jahres bereits spürbar abgekühlt, wobei das exportorientierte verarbeitende Gewerbe sogar in eine Rezession gerutscht ist. Doch diese Einschätzung konnten Sie hier in der Börse-Intern schon mehrfach lesen und so ist diese Erkenntnis des ifo-Instituts auch für die Märkte nichts Neues.
Konkret rechnet das ifo-Institut für das laufende Jahr nur noch mit einer Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 0,6%. Im aktuell laufenden Quartal werde die gesamte deutsche Wirtschaft um 0,1 % zum Vorquartal schrumpfen, im 3. Quartal aber wieder leicht zulegen. Auch diese gedämpfte Erwartung dürfte mit Blick auf die bereits bekannten Konjunkturdaten kaum mehr überraschen.
Auch überraschend schwache ZEW-Konjunkturerwartungen ohne Wirkung
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Überrascht hat dagegen die wenig später veröffentlichte Meldung, dass die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Juni 2019 stark eingebrochen sind. Der Umfragewert des ZEW-Index liegt aktuell nur noch bei -21,1 Punkten, nach -2,1 im Monat zuvor.
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