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    Allgeier: Zähe Entwicklung?  3301  0 Kommentare Wird Allgeier Experts an die Aktionäre ausgeschüttet?

    Unser Altfavorit Allgeier entwickelt sich insgesamt sehr zäh, und strategisch scheint das Management um CEO Carl Georg Dürschmidt eher weniger auf die Reihe zu kriegen. Anfang November des vergangenen Jahres verkündete Dürschmidt einen „Meilenstein zu einem globalen Software-Services-Anbieter“ in welchem die SAP- und Microsoft- Geschäftsbereiche zwischen Allgeier und der Otto Bock Holding unter einer neuen Holding-Gesellschaft fusioniert werden sollten.

    In concreto sollte die Sycor GmbH von Otto Bock mit der Enterprise Services AG von Allgeier zusammengeführt werden. Aus dem Deal wurde aber nichts, was der CEO Anfang Februar einräumen musste. Die wahren Gründe werden die Aktionäre von Allgeier vermutlich nie erfahren. Gerüchten zufolge hatten in erster Linie führende und wichtige Mitarbeiter von Sycor wenig Lust auf die Truppe von Allgeier. Reihenweise soll es Kündigungen gehagelt haben, denn gute IT-Leute sind sehr gefragt und haben überhaupt kein Problem, einen neuen Job zu finden. Eigentlich schade, dass dieser Deal nicht zustande kam. Wir können aber gut nachvollziehen, wenn Leute nicht unter Allgeier arbeiten wollen. Wir hatten den CEO für diesen Deal im Dezember schon gelobt. Viel zu früh. Man soll den Tag eben nicht vor dem Abend loben.

    Ein weiterer Flop des Firmenchefs war für uns aber keine Überraschung. Zunächst sollte der Bereich Experts in 2018 verkauft werden. Auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt des vergangenen Jahres machte ein möglicher Verkaufspreis von 80 Mio. Euro schnell die Runde, was unserer Meinung nach aber nie realistisch war. Jedenfalls hat Allgeier keinen Dummen gefunden, der Experts zu einem hohen Kaufpreis erwerben wollte. Wenn ein Verkauf nicht möglich ist, muss meist die Börse herhalten. Die Börse ist aber kein Schrottabladeplatz. Wir sind froh, dass sich Investoren nicht mehr jeden Mist andrehen lassen. Jedenfalls verkündete der CEO Ende Januar 2019, dass Allgeier Experts an die Börse gebracht werden soll. Daraus dürfte erst einmal nichts werden. Viele Investoren haben umgehend abgewunken und nur wenig Interesse gezeigt, hören wir. 2018 erzielte die Einheit einen Umsatz von 280 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von lausigen 4.8 Mio. Euro. Berichtet wurde ein EBITDA von 1.2 Mio. Euro. 2019 soll der Umsatz um 3 bis 5 % wachsen. Die EBITDA-Marge wird mit 3 bis 3.5 % prognostiziert. Angesichts der eher dürftigen Zahlen hat diese Firma an der Börse nichts zu suchen. Ein klassisches IPO schließen wir aus. Natürlich hat Allgeier die Option, im Wege einer Ausschüttung Experts doch noch an die Börse zu bringen. Für Allgeier hätte das durchaus Charme. Wir hatten dies bei einer Konferenz im Mai CFO Marcus Goedsche gefragt. Er bejahte, dass dies durchaus eine Option sei, es aber in diese Richtung noch keinen Beschluss gäbe. Für Experts hat Allgeier 3 Möglichkeiten: Ausschüttung an die eigenen Aktionäre, Verkauf zu einem Preis, der jedoch deutlich geringer ausfallen wird als je erwartet oder Experts bleibt im Verbund von Allgeier, was wir aber für wenig wahrscheinlich halten.

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    Redaktion Vorstandswoche
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