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    Milliarden-Abflüsse  7140  0 Kommentare H2O-Fonds: Geschäfte mit Lars Windhorst sorgen für enormen Vertrauensverlust

    "Bloomberg"-Journalisten schreiben von "Europas jüngstem Fondsdebakel": In den letzten Tagen zogen Anleger Gelder in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro aus H2O-Fonds ab, berichtet das "Handelsblatt". Im Zentrum steht die Geschäftsbeziehung zwischen dem Investor Lars Windhorst und den H2O-Fondsmanagern. Was bislang passierte:

    Am Dienstag in der letzten Woche veröffentlichte die "Financial Times" ("FT") einen kritischen Bericht über Geschäftsbeziehungen der Londoner Investmentfirma H2O Asset Management zu Firmen aus dem Umfeld des Investors Lars Windhorst. Im "FT"-Bericht heißt es, dass die H2O-Investmentmanager ihre H2O-Fonds mit den Namen "Adagio", "Allegro", "Moderato", "Multibonds", "Multistrategies" und "Vivace" zu einem beträchtlichen Anteil mit Anleihen von Windhorst-Unternehmen bestückt hätten. Diese Anleihen bezeichnete die "FT" als "illiquide". Es enstand der aus Anlegersicht alarmierende Eindruck, dass die H2O-Fonds durch den relativ hohen Anteil an Windhorst-Anleihen auf wackeligen Füßen stehen könnten.

    Nach dem "FT"-Bericht setzten die Fonds-Spezialisten von Morningstar das Rating des H2O Allegro aus, um es zu überprüfen. Heute stuften Morning Star-Analysten das Rating des Fonds H2O Allegro von "Bronze" auf "Neutral" herab: "Die Entscheidung dieses Management-Teams, in großem Stil in illiquide, risikoreiche Unternehmensanleihen zu investieren, die alle mit dem deutschen Unternehmer Lars Windhorst verbunden sind, wirft Bedenken hinsichtlich der Robustheit bzw. Wirksamkeit des Risikomanagements auf". Und weiter heißt es von den Fonds-Experten: "Seit der Auflegung des Fonds im März 2011 erzielte er (bis Ende Mai 2019) annualisiert 16,5 Prozent. Diese hervorragende Bilanz wurde jedoch auf Kosten eines höheren Risikos erzielt, als die Anleger vermutlich erwartet haben".

    Der Schaden ist groß. Seitdem die Verflechtung von Windhorst-Firmen mit H2O-Fonds durch die Presse ging, haben die sechs im "FT"-Bericht genannten Fonds fast 30 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Vor der Krise kamen die Fonds auf ein Gesamtvermögen von 17,2 Milliarden Euro. Auch das H2O-Mutterunternehmen büßte Werte ein: Die Natixis-Aktie verlor auf Wochenbasis über acht Prozent.   

    Die H2O-Fondsmanager versuchen derzeit u. a. mit Verkäufen der Windhorst-Anleihen gegenzusteuern, um weitere Abflüsse aus ihren Fonds aufzuhalten. Das Vertrauen der Anlegerschaft soll wiederhergestellt werden. Laut "Handelsblatt" sehen Analysten der Oddo Privatbank und der Investmentbank Jeffries die Reaktion der Anleger als "übertrieben" an, da das H2O-Fondsmanagement "transparent" gearbeitet hätte. Es bleibt die generelle Frage, was "illiquide" Investments in Publikumsfonds zu suchen haben?

    Autor: Christoph Morisse





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