Mega Blackout in Deutschland?

Strom kommt aus der Steckdose?!

Die bisher heißeste Woche des Jahres ist vorbei, allerorten sind die Klimaanlagen auf Hochtouren gelaufen, der Stromverbrauch schnellte in die Höhe. Gut, dass die immer wichtiger werdende Solarbranche hier ebenfalls Strom liefert. Dass es auch anders kommen kann, zeigte der 20. Mai 2019, als aufgrund bewölkten Himmels und mauer Lüfte sowohl die Wind- als auch die Sonnenkraft schlapp machte. Über konventionelle Wege konnte der Strombedarf hierzulande nicht mehr gedeckt werden und dank des politisch gewollten, jedoch infrastrukturell besonders fraglichen Atomstromausstieges mussten rund 4.5 Gigawatt Stromleistung aus der Schweiz importiert werden.

Was uns seinerzeit half, hätte die Eidgenossen beinahe in den befürchteten Blackout geführt, denn sie mussten völlig überraschend und aufgrund fehlender Stromabkommen mit der EU (sogenanntes Market Coupling) rund ein Drittel ihrer Stromproduktion über den Rhein zu uns senden. Swissgrid, die nationale Netzgesellschaft, warnte entsprechend, dezent und typisch schweizerisch, inhaltlich jedoch sehr klar. Nicht mitbekommen?

Klar, so ein Thema ist schwere Kost, denn träumerisch von der Partei Bündnis 90/Die Grünen oder anderen Ökophantasten in die Welt gesetzte Klimarettungsideen scheitern schlicht an der Realität. Unsere moderne Welt ist, wenn es keine merklichen Einschränkungen im täglichen Lebensablauf geben soll, schlichtweg stromsüchtig geworden. Und Strom muss, damit die Netze stabil laufen, ständig in einer gewissen Menge vorhanden sein (sogenannte Netzgrundspannung).

Und das geht nun mal nicht wirklich bei Windflaute oder bewölktem Himmel und gleichzeitig abgeschalteten Atom- und Kohlekraftwerken. Was also durchaus gewollt ist, verursacht Problem. Wie so oft bei marktfremden Entscheidungen wird vergessen, dass es immer eine Kehrseite der Medaille gibt. Der 20. Mai wird nicht der letzte Tag gewesen sein, an dem die Netze in Mitteleuropa fast zusammenbrachen.

www.vorstandswoche.de