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    Börse  5357  0 Kommentare Aussichten, Überraschungen und das Wechselbad der Gefühle

    Fragt man derzeit die Aktienanalysten nach ihrer Meinung zur Börsenentwicklung für das zweite Halbjahr 2019, dann gehen die meisten davon aus: Das Beste für das laufende Jahr ist bereits gelaufen! Aber, ist es das wirklich? Nicht unbedingt! Denn die kommenden Monate können durchaus für positive Überraschungen sorgen.

    Gewinnerwartungen deutlich gesenkt

    Nun gut, das erste Halbjahr 2019 hielt für Investoren ein Wechselbad der Gefühle bereit. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA schwelte weiter und sorgte zunächst für vorsichtigen Optimismus, im weiteren Verlauf aber auch wieder für Angst bei den Investoren. Immerhin haben US-Präsident Trump und Chinas Regierungschef Xi in Osaka eine Art Waffenstillstand geschlossen. Das bedeutet zwar keine Lösung im Konflikt, aber Trump wäre nicht Trump, würde er den Handelskrieg einfach so im Sande verlaufen lassen. Doch selbst ihm dürfte klar sein, dass er den Bogen nicht überspannen darf, sonst leidet die US-Wirtschaft noch mehr, als sie dies jetzt schon tut. Dass sich hier bereits einiges zum Schlechten gewendet hat, zeigen die Erwartung der Analysten für die anstehende Berichtssaison. Sie hatten ihre Gewinnerwartungen schon im Juni deutlich gesenkt, nun scheinen die Unternehmen dies zu bestätigen. Denn in der sogenannten Vorberichtssaison müssen sie wesentliche Abweichungen der zu berichtenden Quartalszahlen von den Analystenschätzungen bekanntgeben. Das Resultat: In den USA fielen zwei Drittel der bisherigen Warnungen negativ aus! Dabei kamen überdurchschnittlich viele dieser Warnungen aus den Sektoren IT, zyklischer Konsum sowie Gesundheit. Sollte sich also die Berichtssaison als Enttäuschung erweisen, könnte dies wegen der aktuell hohen Bewertungen für einen Rücksetzer beim Dow Jones und dem S&P 500 sorgen. Dem können sich dann auch DAX, Eurostoxx 50 & Co. schwerlich entziehen.

    Wirtschaft verliert weiter an Kraft

    Hinzu kommt besonders in Deutschland, dass die Wirtschaft immer weiter an Kraft verliert. Das macht nicht nur der ifo-Index Monat für Monat deutlich. Auch das KfW-Mittelstandsbarometer bestätigte zuletzt den schwachen Ausblick besonders für das verarbeitende Gewerbe: Kleine und mittelgroße Unternehmen schätzen die Geschäftsaussichten so schlecht ein wie seit 2012 nicht mehr. Nimmt man dann noch einige Branchen hinzu, wird das Bild nicht besser. So hat der Chemieverband VCI seine Prognose für das zweite Halbjahr weiter zurückgenommen, wovon auch DAX-Werte wie BASF und Covestro nicht unberührt bleiben dürften.


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Börse Aussichten, Überraschungen und das Wechselbad der Gefühle Fragt man derzeit die Aktienanalysten nach ihrer Meinung zur Börsenentwicklung für das zweite Halbjahr 2019, dann gehen die meisten davon aus: Das Beste für das laufende Jahr ist bereits gelaufen! Aber, ist es das wirklich? Nicht unbedingt! Denn die …

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