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    Ausblick  10263  0 Kommentare Jetzt räumt die Deutsche Bank auf

    Was in der vergangenen Woche bereits durchgesickert war, manifestierte die Deutsche Bank am Sonntag: Im Rahmen eines umfassenden Restrukturierungsplans wird sich das Bankhaus aus dem Verkauf und Handel von Aktien weltweit zurückziehen, das Investmentbanking zurückfahren und Tausende von Arbeitsplätze abbauen.

    Wie Spencer Kimball für "CNBC" berichtet, will die Deutsche Bank bis 2022 gut 18.000 Stellen abbauen. Ziel der Bank sei es, die bereinigten Kosten in den nächsten Jahren um ein Viertel, auf 17 Milliarden Euro, zu senken. Und die Entscheidung, das Investmentbanking abzubauen, fällt nur zwei Tage, nachdem Investmentbank-Chef Garth Ritchie im "gegenseitigen Einvernehmen" zurückgetreten ist.

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    Der Vorstandsvorsitzende der Bank, Christian Sewing, hatte während der Hauptversammlung im Mai "harte Einschnitte" angekündigt. "Heute haben wir die grundlegendste Transformation der Deutschen Bank seit Jahrzehnten angekündigt", sagte Sewing am Sonntag in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

    Die Deutsche Bank versuchte einst mit den amerikanischen Großbanken an der Wall Street zu konkurrieren. Sie wurde aber in den letzten Jahren von Skandalen, Ermittlungen und massiven Geldbußen im Zusammenhang mit der Finanzkrise und anderen Problemen heimgesucht. Auch die Beziehungen des Bankhauses zu US-Präsident Trump belasten das Image.

    Michael Hünseler, Leiter Credit Portfolio Management bei Assenagon Asset Management, sagte zur Ankündigung der Deutschen Bank: "Die angekündigten Maßnahmen folgen klar dem Ziel, sich auf erfolgreiche Kerngeschäftsfelder zu fokussieren, dort weitere Marktanteile hinzuzugewinnen und damit sowohl Profitabilität als auch Kapitaleffizienz zu stärken. Diese Vorgehensweise ist uneingeschränkt positiv zu werten". Und weiter: "Der Ausstieg aus dem Aktiengeschäft, das im Wettbewerb kaum noch bestehen konnte, ist konsequent. Ebenso die Rückbesinnung auf das Anleihe- und Finanzierungsgeschäft, in dem die Deutsche Bank ihre Wurzeln hat und als kompetent und konkurrenzfähig gilt".  

    Hünseler meint: "Damit es aber dazu kommt, benötigt der Vorstandsvorsitzende Sewing Umsetzungsdisziplin der Führungsmannschaft, Unterstützung der Mitarbeiter trotz Kahlschlag, Rückenwind von Finanzmärkten und Kunden und mehr als ein Quäntchen Glück. Nichts davon ist sicher, aber ein Anfang ist gemacht".

    Einen anderen Standpunkt nimmt der britische Ökonom und Bankenexperte John Anderson Kay ein. In seinen Augen ist die Deutsche Bank die "wohl schlechteste Bank der Welt", so die "Frankfurter Rundschau". Kay meint: "Die Deutsche Bank ist ein sehr seltsamer Mix aus einem extrem großen Hedgefonds und einer Privatkundenbank". Und weiter: "Diese Kombination macht einfach keinen Sinn".

    Peter Altmaier sagte gegenüber "Bild am Sonntag": "Die Deutsche Bank spielt in der ersten Liga und muss jetzt die Weichen dafür stellen, dass das so bleibt". Und weiter: "Ich bin zuversichtlich, dass der Umbau der Deutschen Bank gelingen wird". Auch die Anleger sind seit der fürchterlichen Talfahrt der vergangenen 12 Monate etwas positiver gestimmt. Das Papier legte am Montagmorgen bei Tradegate um fast fünf Prozent zu und kostete zwischenzeitlich 7,49 Euro. Derzeit kostet eine Aktie 6,93 Euro (14:30 Uhr).

    Daniele Brupbacher von der UBS sieht die Chance, dass wenn die Umsetzung gelingt, dann könnte die Aktie auf 14,70 Euro steigen. Eoin Mullany von der Berenberg Bank rät Anlegern zu verkaufen, denn es gibt "enorme Umsetzungsrisiken" und wenig Raum für Fehler mit Blick auf die Kapitaldecke.




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