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    Überall Gewinnwarnungen?  1776  0 Kommentare HUGO BOSS: Kommt eine Gewinn-Warnung?

    Im Juni 2019 wurden in Deutschland die bisher höchsten Temperaturen gemessen. Gut möglich, dass sich der Super-Sommer aus 2018 in diesem Jahr wiederholt. Während Getränkehersteller von der Hitzewelle profitieren, dürfte es die ohnehin schon gebeutelte Modebranche sehr schwer haben. Viele Menschen werden in diesen heißen Tagen keine Lust haben, in die Geschäfte zu gehen und einzukaufen. Das 3.Quartal könnte für die Modeindustrie erneut herausfordernd werden.

    An der Deutschen Börse gibt es mit Ausnahme von Hugo Boss kein Modeunternehmen mehr, welches als Investment ernst zu nehmen ist. Gerry Weber ist pleite und Tom Tailor agiert derzeit eher als Zombie. Wir hatten vor beiden Modebuden intensiv und schon vor Jahren gewarnt. Übrig bleibt eigentlich nur noch unser einstiger Favorit Hugo Boss. Wir haben den Metzinger Modekonzern natürlich noch nicht abgeschrieben. Kurzfristig sehen wir die Aktie des Unternehmens aber negativ. Der Boss von Boss, Mark Langer, hat für 2019 ein Umsatzwachstum auf währungsbereinigter Basis im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass die Einzelhandelsumsätze auf währungs- und flächenbereinigter Basis auch in 2019 im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen werden. Das EBIT soll sogar in 2019 im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Langer will in diesem Jahr zwischen 170 und 190 Mio. Euro investieren. Der Free Cashflow soll sich auf 210 bis 260 Mio. Euro steigern und damit massiv über dem Vorjahr liegen. Im letzten Jahr lag der Umsatz bei knapp 2.8 Mrd. Euro. Das EBIT betrug rund 347 Mio. Euro und netto klingelten 236 Mio. Euro in der Kasse oder 3.42 Euro je Aktie.

    Im 1. Quartal des laufenden Jahres expandierten die Erlöse währungsbereinigt um 1 %. Das EBIT war gegenüber dem Vorjahr sogar um satte 22 % rückläufig. Neben Investitionen in die digitale Transformation des Geschäftsmodells führten vor allem höhere Aufwendungen in Verbindung mit Reorganisationsmaßnahmen zu einem Anstieg der Verwaltungsaufwendungen im 1. Quartal und damit zu einem deutlichen Rückgang des Gewinns. Langer wird sich in den Quartalen 2 und 3 sicherlich strecken müssen. In 2018 profitierte der Konzern von einem sehr starken Schlussquartal. Einen solch starken Jahresendspurt wird der CEO auch in diesem Jahr erneut brauchen, um die Ziele für das Gesamtjahr zu erfüllen. Wir halten diese nur für sehr schwer erreichbar und rechnen im Jahresverlauf mit einer Rücknahme der Umsatz- und Gewinnprognose. Nicht nur das heiße Wetter könnte Boss einen Strich durch die Rechnung machen. Langer sieht große Hoffnungen für sein Geschäft im chinesischen Markt. Wir sind gespannt, ob das funktioniert. Hugo Boss ist eine solide und gute Marke, aber alles andere als ein Luxus-Label, auf was die Chinesen in erster Linie stehen. Zudem lesen wir fast überall, dass sich die Nachfrage in China abschwächt und der dortige Konsum längst nicht mehr so brummt wie bisher. Ob sich diese Abschwächung nun auch in der Modebranche in China abzeichnet, ist nur sehr schwer zu beurteilen. Ein Restrisiko bleibt jedenfalls.

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