Aktien Frankfurt Ausblick
Anleger trotzen Gewinnwarnungen - US-Haushaltspaket
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte nach dem soliden Wochenstart weiter zulegen. Trotz mehrerer Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen am Vorabend signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex rund eine Stunde vor dem Start am Dienstag ein Plus von 0,52 Prozent auf 12 353 Punkte. Denn in den USA haben sich die Regierung und führende Vertreter aus dem Kongress auf ein Haushaltspaket geeinigt - und damit größere Turbulenzen bis hin zu einem Regierungsstillstand abgewendet. Damit wird auch der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone etwas höher erwartet.
"Mit dem US-Haushaltsdeal wird den Anlegern eine Sorge genommen", schrieb Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Eine erneute Schließung der Regierung und die Zwangsbeurlaubung von Beamten "hätten üble Spuren in der ohnehin wackeliger werdenden Konjunktur hinterlassen können". Nun richteten sich die Blicke aber schon wieder auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag.
Am Montagabend hatten der Automobilzulieferer Continental und der Staplerhersteller Jungheinrich die Gewinnziele zurückgeschraubt. Der Maschinenbauer Dürr hatte kurz vor Handelsschluss seine Erwartungen für das laufende Jahr gesenkt. Beobachter rechnen denn auch mit teils stark fallenden Kursen.
So fielen die Aktien von Continental bereits auf der Handelsplattform Tradegate um gut 4,5 Prozent gegenüber dem Xetra-Schlussstand vom Montag. Damit droht den Papieren ein Rutsch auf den tiefsten Stand seit 2013. Das Ausmaß der Gewinnwarnung sei größer als erwartet, schrieb Analystin Gungun Verma von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Für die Anteilsscheine von Dürr ging es auf Tradegate um mehr als 2 Prozent nach unten. Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank sieht nun kurzfristig kaum Erholungspotenzial für die Papiere und strich seine Kaufempfehlung.
Bei Jungheinrich ging die Investitionstätigkeit der Kunden neuerdings deutlich zurück. "Ursächlich hierfür sind die sich eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die damit verbundene aktuelle Marktentwicklung für Flurförderzeuge." Die Aktien büßten auf Tradegate rund 7 Prozent ein.
Für ein positives Ausrufezeichen aber sorgte Eckert & Ziegler : Der Ausrüster medizinischer Anlagen erhöhte seine Gewinnprognose und die Anteilsscheine zogen auf Tradegate um knapp 6 Prozent an.
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Neben den Gewinnwarnungen beschäftigt die Anleger, dass sich der chinesische Autohersteller Baic mit nun 5 Prozent an Daimler beteiligt. Die Aktien des Stuttgarter Autobauers zogen auf der Handelsplattform Tradegate um knapp 2 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Montag an.
Für den Halbleiterhersteller AMS aus der Schweiz schließlich ist eine potentielle Übernahme von Osram noch nicht vom Tisch. AMS hatte letzte Woche über Gespräche mit Osram über eine mögliche Transaktion berichtet, diese aber kurze Zeit später als beendet bezeichnet. Nun entschied AMS, eine mögliche Transaktion mit Osram Licht weiter zu prüfen. Die Osram-Aktien legten auf Tradegate etwas zu./la/mis