Bitcoin & Co
Iran: Mining-Hype und Kriegsgefahren
In der vergangenen Woche berichtete "AP News", dass im Iran - vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen mit den USA - Kryptowährungen immer beliebter werden. Der Bitcoin-Wahn habe es auf die Titelseiten iranischer Zeitungen geschafft. Gleichzeitig gibt es Vermutungen über den Missbrauch von Elektrizität zum Bitcoin-Mining.
Jon Gambrell und Amir Vahdat berichten, dass im Iran einige Regierungsbeamte befürchten, dass der energiehungrige Prozess des Bitcoin-Mining das subventionierte iranische Elektrizitätssystem missbraucht. Die Journalisten berichten, dass im Fernsehen Polizeieinsätzen gezeigt wurden, bei denen auf geheime Computerfarmen zugegriffen wurde, die eingerichtet wurden, um Kryptowährungen zu schürfen.
Um Bitcoin oder andere Kryptowährungen zu minen, benötigen die teuren Spezialcomputer viel Strom. Im Iran haben "Miner" einen Vorteil, so die Autoren, weil Strom dank langjähriger staatlicher Subventionen billig ist. "Miner" kaufen auch billigere chinesische Geräte, um Kryptowährungen zu schürfen.
Aber die ständigen Razzien und die widersprüchlichen Aussagen der Behörden zu diesem Thema haben dazu geführt, dass Bitcoin-Miner im Iran unglaublich misstrauisch sind. Unklar sind die Einnahmen der Miner. In erster Linie geht es darum Geld zu verdienen, denn die iranische Währung steckt in der Krise: 120.000 Rial sind 1 US-Dollar wert.
"Es ist klar, dass sich hier ein Paradies für Miner entwickelt hat", sagte Mohammad Javad Azari Jahromi, Irans Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie. Und weiter: "Das Mining ist gesetzlich nicht verboten. Die Regierung und die Zentralbank haben aber das Zollamt angewiesen, die Einfuhr von entsprechenden technischen Geräten zu verbieten, bis neue Vorschriften erlassen werden".
Jedoch ist es mit Kryptowährungen nicht ganz einfach, denn islamische Finanzwirtschaft verbietet Glücksspiele, die Zahlung von Zinsen und die Irreführung anderer. Somit hätten es Bitcoin & Co. nicht einfach. Gleichzeitig hieß es im vergangenen Jahr, dass circa 2,5 Milliarden US-Dollar "den Iran durch digitale Währungskäufe verlassen hätten", so Mohammad Reza Pour-Ebrahimi, den Chef der Wirtschaftskommission des iranischen Parlaments.
Einen ganz anderen Ton schlägt John Crudele in seinem Kommentar in der "NYP" an, denn er schreibt, dass "Kryptowärhrungen es Schurkenstaaten ermöglichen, Schurken zu werden". Und weiter: "Und eines Tages wird eines dieser Länder Kryptowährungen verwenden, um für Angriffe auf die USA zu bezahlen. Und das ist leider eine echte Möglichkeit". Schlussendlich meint Crudele: "Deshalb werden diese Fake-Währungen irgendwann das Vertrauen der Anleger verlieren und letztlich wertlos sein".