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    Egbert Prior  1378  0 Kommentare Sartorius forciert den Wachstumskurs

    Die Biotechnologie erlebt einen beispiellosen Boom. Sie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Mit Wachstumsraten von mehr als 10% p.a. gehört die Branche zu den dynamischsten Industrien überhaupt. Bis 2022 soll das weltweite Volumen auf knapp 230 Milliarden Dollar steigen, 2017 waren es erst 137 Milliarden. Inzwischen sind mehr als die Hälfte neuzugelassener Medikamente biotechnologisch erzeugt. Als Biotech-Zulieferer profitiert Sartorius von diesem Trend. Das Produktportfolio enthält sämtliche Gerätschaften zur Herstellung eines Biopharmazeutikums. Sartorius verdient, egal, ob eine Medikamententwicklung einschlägt oder floppt. Die  ganze Sache verhält sich so wie beim Goldrausch. Hauptprofiteure waren die Verkäufer von Hacken und Spaten, während die Goldschürfer häufig leer ausgingen. Dabei spielt dem 1870 gegründeten Traditionskonzern in die Karten, daß die für die Produktion eingesetzten Apparate immer mehr mit Einwegprodukten bestückt werden. Die Vorzugsaktie ist seit Jahresbeginn um weitere 77% geklettert. Aktuell 193,10 Euro. Die jüngsten Kursavancen löste vergangene Woche eine Prognoseerhöhung aus. Anläßlich der Vorlage der Halbjahresbilanz schraubte Joachim Kreuzburg das Umsatzziel nach oben. Der CEO erwartet nunmehr für den laufenden Turnus einen Anstieg der Erlöse in einer Bandbreite zwischen 10 und 14%, nachdem er zuvor „nur“ mit 7 bis 11% gerechnet hatte. Der Vorstandschef erhöht die Zielvorgabe, obwohl die wesentlich kleinere Laborsparte – bekannt vor allem durch die Präzisionswaagen – weniger schnell wächst als gedacht und beim ursprünglichen Prognosekorridor von 5 bis 9% nur noch im unteren Bereich landen soll. In den ersten sechs Monaten kletterte der Umsatz um 16% auf 895 Millionen, der operative Ertrag (Ebitda) stieg überproportional um 25% auf 238 Millionen, die Marge knackige 27%! Die Unternehmensleitung möchte das Wachstum durch Akquisitionen forcieren. Die Feuerkraft beläuft sich auf 2 Milliarden. Seit 2011 hat der Biotech-Spezialist zehn Firmen geschluckt. Der Vorstand setzte sich ehrgeizige Mittelfristziele. Danach sollen die Erlöse bis 2025 auf ca. 4 Milliarden steigen. 2018 waren es erst 1,6 Milliarden. Zwei Drittel der Zuwächse sind organisch geplant, ein Drittel durch Zukäufe. Bei der Gewinnmarge (Ebitda) wird eine Erhöhung auf 28% ins Visier genommen. Einen Schub erwarten die Niedersachsen durch ein Aufkommen der Biosimilars. Das sind biotechnologisch hergestellte Generika. Schätzungen zufolge soll dieser Markt in den nächsten Jahren mit 25% p.a. wachsen. Die Bewertung der Aktie ist ambitioniert. Marktkapitalisierung 13,7 Milliarden, KGV (2019) ca. 65. Fazit: Geniales Geschäftsmodell, leider schon sehr teuer. Die Aktie kann noch auf mehr als 200 Euro klettern, Position aber mit Stop-Loss-Limit sichern.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Sartorius forciert den Wachstumskurs Die Biotechnologie erlebt einen beispiellosen Boom. Sie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Mit Wachstumsraten von mehr als 10% p.a. gehört die Branche zu den dynamischsten Industrien überhaupt. Bis 2022 soll das weltweite …

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