Weichen in Richtung Zinssenkung gestellt
Wie Fondsgesellschaften auf die EZB-Sitzung reagieren
Während noch vor ein paar Monaten fest damit gerechnet wurde, dass Mario Draghi seine Amtszeit mit einem Zinsschritt nach oben beenden könnte, wird nun wohl doch alles anders kommen. | e-fundresearch.com fasst die ersten Reaktionen von Asset Management Unternehmen auf die heutige EZB-Sitzung zusammen:
Gerry Fowler, Investment Director bei Aberdeen Standard Investment:
„Draghi und die EZB haben sich in den letzten Jahren angewöhnt, die Märkte mit ihrem zurückhaltenden Vorgehen zu überraschen – aber heute ist es ihnen nicht gelungen. Die Zinsen wurden nicht weiter in den negativen Bereich gesenkt, aber dies ist noch im September wahrscheinlich. Auch Anleihenkäufe könnten kommen. Die Märkte haben sich bisher auf die Neuigkeiten in Bezug auf den Euro nicht viel bewegt und die Renditen von Bundesanleihen sind zunächst leicht gesunken. Das bedeutet, dass die Messlatte für die Fed nicht ganz so hoch liegt, wie sie nächste Woche hätte liegen können. Wir erwarten, dass sie dann die Zinsen senken wird, aber eine Lockerung der EZB und ein schwächerer Euro heute, hätten es Powell erschwert, einen erneuten Sturm auf Twitter oder eine umgehende Intervention von Präsident Trump in Bezug auf den US-Dollar zu vermeiden.”
Dr. Wolfgang Bauer, Manager des M&G (Lux) Absolute Return Bond Fund:
"Mario Draghis Amtszeit als EZB-Präsident wird wahrscheinlich nicht mit Gewimmer, sondern mit einem Knall enden. Mit dem heute aktualisierten Zinsausblick, der „Forward Guidance“, erscheint eine Zinssenkung auf der bevorstehenden geldpolitischen Sitzung der EZB im September sehr wahrscheinlich. Auch eine Wiederbelebung des Ankaufprogramms ist wahrscheinlicher geworden.
Wenig überraschend haben die Bundrenditen unmittelbar nach der Ankündigung neue Tiefststände erreicht. Gleichzeitig erlebten risikobehaftete europäische Anlagen angesichts der Lockerungssignale der EZB eine Rallye. Die Marktreaktionen zeigen somit einmal mehr, dass die Zentralbanken derzeit alle wirtschaftlichen Probleme übertrumpfen.
Und diese türmen sich in Europa. Kurz vor der heutigen Ankündigung der EZB – und von den Marktteilnehmern kaum beachtet – war der ifo Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Stand seit April 2013 gesunken. Die Gefahr: Anleger könnten zu selbstgefällig werden, sich völlig auf die zurückhaltende Geldpolitik verlassen und so die anhaltenden Risiken am Ende des Konjunkturzyklus ignorieren."
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