Was das nächste Jahr bringen könnte
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
nach der für manche Anleger und Analysten enttäuschenden EZB-Sitzung ruhen nun alle Hoffnungen der Börsianer auf der Fed (siehe Börse-Intern vom 26.07.2019), die in dieser Woche zu ihrem regulären Meeting zusammenkommt. Bis zur Bekanntgabe des Sitzungsergebnisses am Mittwochabend europäischer Zeit dürften sich die Anleger zurückhalten. Das lässt uns Zeit für einen Blick weit über den Tellerrand der aktuellen Börsenprobleme hinaus.
Warum nicht einfach Kasse machen?
Apropos Probleme: Sven Weisenhaus ist in den vergangenen Wochen an dieser Stelle ausführlich auf die diversen Belastungsfaktoren für die (Aktien-)Märkte eingegangen. Er empfiehlt daher, die laufenden Positionen eng mit Stopps zu unterlegen, um die Gewinne zu sichern.
Aber warum eigentlich? Die großen Indizes sind (in Euro gerechnet) in diesem Jahr bereits zwischen 10 % (ATX) und 30 % (NASDAQ 100) gestiegen. Selbst unser heimischer DAX, der sich gegenüber den US-Indizes, aber auch dem sonst eher chronisch schwachen Euro STOXX 50 derzeit sehr schwertut, konnte schon gut 17 % zulegen. Über solche Größenordnungen freuen sich viele Anleger – wenn ihr Depot sie am Jahresende ausweist! Also warum soll man nicht einfach jetzt aussteigen, die Märkte ihren Problemen überlassen, den Sommer und das restliche Jahr sowie seine satten Gewinne genießen?
Nun könnten Sie natürlich mit Recht einwenden: „Was nutzen mir die 17 % seit Jahresbeginn – seit Oktober 2018 beträgt das Plus der US-Indizes wegen des Einbruchs zum Jahresende kümmerliche 0,9 bis 4,1 Prozent, der DAX ist seit 2018 sogar weiterhin im Minus! Ok, ich gebe also zu, das ist eine Milchmädchenrechnung. Dennoch macht uns die Statistik nur wenig Hoffnung, dass es bis zum Jahresende wesentlich besser wird.
Bis zum Jahresende ist nun alles möglich (rein statistisch)
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So haben die Analysten der Helaba Anfang Juli die Kurshistorie des S&P 500 durchforstet, um Anhaltspunkte dafür zu finden, was nach früheren, vergleichbar starken ersten Halbjahren geschah. Dabei fanden sie seit 1928 weitere 11 Jahre, in denen der S&P 500 im ersten Halbjahr mindestens 15 % zulegte. In 5 davon stieg der Index weiter (um gut 3 bis 23 Prozent), in den anderen 6 Jahren fiel er (um knapp 2 bis 19 %). Im Durchschnitt legte der S&P 500 in diesen 11 Jahren im zweiten Halbjahr um magere 1,2 % zu.
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