Frauen in Führungspositionen - langsamer Wandel in Unternehmen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zahl der Frauen in der Vorstandsetage börsennotierter Unternehmen in Deutschland ist zum achten Mal in Folge gestiegen. Im ersten Halbjahr gab es 61 Topmanagerinnen in den 160 Unternehmen aus den Börsenindizes Dax , MDax und SDax , wie aus einer Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Der Frauenanteil stieg auf den Höchstwert von 8,7 Prozent. Männer geben allerdings weiterhin den Ton an: 640 der 701 Vorstandsmitglieder sind männlich, zwei von drei Unternehmen werden ausschließlich von Managern gelenkt.
"Wenn die Zahl der Frauen in den Vorstandsgremien weiter so langsam steigt wie im ersten Halbjahr dieses Jahres, wird es bis zum Jahr 2048 dauern, bis ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt ist", rechnete EY-Experte Markus Heinen vor. Dass derzeit nicht mehr Topmanagerinnen in der Verantwortung sind, liegt Heinen zufolge auch daran, dass es anders als für Aufsichtsräte keine gesetzliche Frauenquote gibt. "Dadurch ist der Druck nicht so groß, Vorstandsposten mit Frauen zu besetzen."
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Die etwa 100 größten börsennotierten, voll mitbestimmungspflichtigen Firmen müssen bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat sicherstellen, dass mindestens 30 Prozent der Posten von Frauen besetzt werden. Eine Quote für Vorstände gibt es nicht./mar/DP/zb