Preisschock
Ölpreis könnte um bis zu 30 US-Dollar fallen, so BofA
Die Rohölpreise könnten um bis zu 30 US-Dollar pro Barrel sinken, wenn China beschließt, iranisches Rohöl als Gegenmaßnahme zu den jüngsten US-Zollmaßnahmen zu kaufen, so die Bank of America Merrill Lynch.
"Während wir unsere jüngste Prognose von 60 US-Dollar pro Barrel Brent für das nächste Jahr beibehalten, geben wir zu, dass eine chinesische Entscheidung, die iranischen Rohöleinkäufe zu reaktivieren, die Ölpreise auf Talfahrt schicken könnte", heißt es in einem Bericht vom vergangenen Freitag. In dem genannten Szenario könnte der Preis zwischen 20 und 30 US-Dollar pro Barrel sinken, so die Einschätzung der Bank of America Merrill Lynch.
In der vergangenen Woche war der Handelsstreit zwischen den USA und China erneut aufgeflammt, nachdem Donald Trump weitere Zölle angekündigt hatte. In der Folge waren die Ölmärkte unter Druck geraten und der Rohölpreis gab um acht Prozent nach. Analysten warnen davor, dass die "Öl-Volatilität wieder steigen wird", da die Märkte auf eine chinesische Reaktion nach der jüngsten US-Zollandrohung warten. Sie könnte auch den Kauf iranischen Öls umfassen.
Iranische Ölexporte sind rückläufig: Im Juni 2019 fielen sie auf unter 550.000 b/d (Barrel pro Tag) - von rund 875.000 b/d im Mai und rund 2,5 Millionen b/d im Juni 2018. Rund die Hälfte der iranischen Exporte - im Juni und Juli 2019 - wurde nach China verschifft.
Analysten der BofA Merrill Lynch sagten, dass die jüngste Runde der US-Zölle die globale Ölnachfrage um 250.000 bis 500.000 Barrel pro Tag senken könnte, was die Sorge um eine Nachfrageverlangsamung verstärkt. "Der Iran würde jede Gelegenheit begrüßen, seine Produktion zu erhöhen, unabhängig davon, ob er gegen die Bedingungen der US-Sanktionen verstößt oder nicht", sagte Edward Bell, Direktor für Rohstoffforschung bei Emirates NBD.
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