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    Gold-Boom  13168  1 Kommentar Goldschürfer-Aktien im Höhenflug: Was Stockpicker jetzt beachten sollten

    Die Euphorie auf dem Goldmarkt kann den Blick auf die Risiken von Goldminen-Aktien vernebeln. Zwei Rohstoffexperten von deutschen Großbanken geben Einblicke in die äußerst volatile Aktienklasse.

    Goldaktien-Indizes steigen zurzeit viel kräftiger an als der Goldpreis. Zwei Indizes voller Aktien mit internationalen Goldproduzenten legten in den letzten drei Monaten um über 40 Prozent zu: Der NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) stieg um über 44 Prozent (Stand: 08.08.2019). Der Branchenindex MSCI ACWI Select Gold Miners gewann über 45 Prozent hinzu. Unterdessen kam der Goldpreis in US-Dollar je Feinunze im gleichen Zeitraum nur auf ein Plus von knapp 17 Prozent.

    Dieses überproportionale Ansteigen der Kurse von Goldproduzenten im Verhältnis zum steigenden Goldpreis markiert den bekannten Goldpreis-Hebel. Die Vergangenheit zeigt, dass die Kurse in ähnlichem Maße überbordend fallen, wenn der Goldpreis zum Sinkflug ansetzt. Es stellt sich die Frage, inwieweit Investments in Goldaktien zurzeit Sinn machen?

    "Beachtet werden sollte, dass Minenbetreiber in der Regel nicht nur Gold, sondern auch andere Metalle produzieren. Des Weiteren korrelieren Minenaktien nicht ausschließlich mit dem Goldpreis, sondern auch mit den Aktienmärkten", sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, im Gespräch mit der wallstreet:online-Redaktion.

    Eugen Weinberg, Head of Commodity Research der Commerzbank, ergänzt: "Zum einen haben Minenaktien häufig operative Risiken, ob Kostensteigerung, Umweltaspekte oder mögliche Enteignung. Zum anderen hat man in der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 gesehen, dass sich Goldminen-Aktien in einer Aktienkrise eher wie Aktien als Gold verhalten".

    Die Gleichung, mit einzelnen Goldaktien während des Goldpreis-Booms automatisch aufs richtige Pferd zu setzen, geht nicht immer auf: "Goldminen sind mittlerweile nicht mehr preiswert. Deshalb lohnt ein Blick auf die einzelnen Unternehmen, deren Geschäftsmodelle und Produktionsbedingungen. Beispielsweise mussten letztes Jahr Minen in Südafrika wegen hoher Produktionskosten oder in Chile wegen Umweltbelastungen schließen. Entsprechend sind auch die Gewinnerwartungen der Unternehmen sehr unterschiedlich", so Ulrich Stephan.

    Das Fazit von Eugen Weinberg lautet: "Goldminen-Aktien sind in Wirklichkeit keine echten Gold-Investments, wenn man in erster Linie Kapitalschutz anstrebt, sondern eine Spekulation, die reiner Geldvermehrung gilt".

    Autor: Christoph Morisse





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