Die Börsen bleiben trotz Zoll-Aufschubs im Korrekturmodus
Zum Handelsstreit zwischen den USA und China gab es vorgestern Signale einer leichten Entspannung. Die US-Regierung teilte mit, die für Anfang September geplante Einführung von Sonderzöllen in Höhe von 10 % auf chinesische Güter wie Laptops oder Mobiltelefone zu verschieben.
In einer ersten Reaktion gingen die Anleger ins Risiko
Diese Nachricht reichte bereits aus, um an den Aktienmärkten einen Freudensprung auszulösen. Anleger wechselten in den „Risk-On“-Modus und griffen vermehrt zu Aktien, während sie sich zeitgleich aus „sicheren Häfen“ wie Anleihen und Gold verabschiedeten. Der Goldpreis stürzte dabei vom Tageshoch um mehr als 50 US-Dollar bzw. 3,4 % auf 1.483 Dollar ab.
Passenderweise hatte ich vorgestern noch dazu geschrieben, dass „die Phase sinkender Anleiherenditen bald eine Pause einlegen“ könnte – „vielleicht genau zu dem Zeitpunkt, zu dem der Goldpreis auf Widerstand stößt – also aktuell. Der Goldpreisanstieg könnte, genau wie die Tendenz der Anleiherenditen, eine Weile pausieren und konsolidieren“, hieß es.
Wenn fundamentale und charttechnische Ereignisse aufeinander treffen…
Als ich diese Zeilen für die Börse-Intern schrieb, war die Meldung über die Verschiebung einiger Zölle noch nicht über die Nachrichtenticker gelaufen. Ich konnte also noch nicht wissen, dass es für die Anleger schon wenig später einen triftigen Grund geben würde, wieder in den Aktienmarkt einzusteigen und sichere Häfen wie Anleihen oder Edelmetalle zu verlassen. Aber ich will mich deshalb jetzt gar nicht loben, sondern einfach nur darauf hinweisen, dass es gar nicht so selten vorkommt, dass fundamentale Meldungen genau dann auf die Märkte treffen, wenn diese wichtige charttechnische Marken erreicht haben.
…neigen die Märkte zu Überreaktionen
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Die Märkte neigen dann aber auch nicht selten zu Überreaktionen. Und so auch dieses Mal. Denn es war vorgestern noch völlig unklar, ob tatsächlich alle Zölle auf die restlichen Importe aus China im Volumen von 300 Milliarden US-Dollar verschoben werden. So teilte das Büro des US-Handelsbeauftragten nämlich meinen Informationen nach lediglich mit, dass die Zölle für Produktgruppen wie Computer, Spielekonsolen, Monitore sowie einige Bekleidungsstücke erst ab Mitte Dezember erhoben werden. Zudem sollen zwar sogar einige Produkte dauerhaft von den Zöllen ausgenommen werden, eine Aufstellung darüber, welche Waren dies betrifft, solle aber erst in Kürze veröffentlicht werden.
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