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    Protektionismus  473  0 Kommentare Tariff Man - Seite 2

    Beobachter sprachen von einem „Mini-Crash“

    Die neue Verschärfung des Streits wirkte sich auch auf die Finanzmärkte aus. Die Kurse an der Wall Street gaben nach und verzeichneten zu Börsenschluss die größten Verluste des Jahres. Alle wichtigen US-Indizes verloren deutlich. Beobachter sprachen schon von einem „Mini-Crash“. Auch der Dax geriet kräftig unter Druck und verlor alleine am Montag 1,8 Prozent. Denn der Yuan-Kurs bewegt sich nicht gänzlich frei nach Marktkräften, sondern wird von Chinas Notenbank in Grenzen gesteuert. Grundsätzlich legt die Zentralbank täglich einen Mittelkurs fest, um den der Yuan in Grenzen, zwei Prozent nach oben oder nach unten, schwanken darf. Bei der Festlegung des Mittelkurses orientiert sich die Notenbank aber an der vorherigen Marktentwicklung. Faktisch handelt sich also um ein Mischverfahren. Dies wirft bei jeder Marktbewegung die Frage auf, inwieweit die Kursbewegung durch die Marktteilnehmer oder durch die Notenbank zustande kam. Ein schwächerer Yuan begünstigt chinesische Exporte und mildert die Folgen von Strafzöllen ab. Ein Dollar-Kurs von 7,40 Yuan würde die Beeinträchtigung der chinesischen Konjunktur durch die US-Strafzölle komplett ausgleichen.

    Ist Trump selber schuld an der Abwertung?

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    Natürlich wies die chinesische Notenbank den Vorwurf der Manipulation vehement zurück. Unabhängige Beobachter weisen auch darauf hin, dass Trump an der Schwäche des Yuan nicht ganz unschuldig ist. Denn eine über Zölle erzeugte Schwächung der amerikanischen Nachfrage nach chinesischen Waren übt auch Druck auf die chinesische Währung aus. Die chinesische Notenbank braucht daher den Wechselkurs nicht unbedingt künstlich nach unten zu treiben, sondern muss zunächst nur die von den Vereinigten Staaten erzeugte Abwertung zulassen. Vermutlich hat auch der selbst ernannte „Tariff Man“ seinen Beitrag zur Abwertung der chinesischen Währung geleistet. Denn an einer zu starken Abwertung kann auch China nicht interessiert sein. Diese kann eine Kapitalflucht auslösen, die den Abwärtstrend der Währung dann verstärkt. Eine solche Abwärtsspirale ist auch für die chinesische Notenbank schwer zu kontrollieren. Außerdem werden Importe nach China teurer.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Protektionismus Tariff Man - Seite 2 Donald Trump ist so einfach gestrickt, wie seine Wählerschaft. Sein Weltbild ist relativ simpel. Er sieht seine Aufgabe darin, Amerikas Interessen gegen die ganze Welt zu verteidigen, koste es, was es wolle. Die Amerikaner lieben ihre Superhelden. So twitterte er bereits im letzten Jahr er sei „Tariff Man“, ein Mann der Strafzölle. Das ist zwar nicht sehr staatsmännisch, aber kommt bei seinen Anhängern an. Schließlich stehen in 18 Monaten in den USA wieder Präsidentschaftswahlen an.

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