Praxisärzte bekommen mehr Geld für Kassenpatienten
BERLIN (dpa-AFX) - Die Praxisärzte in Deutschland bekommen im nächsten Jahr mehr Geld für die Versorgung von Kassenpatienten - und eine extra Förderung für neue Angebote mit Videosprechstunden. Darauf einigten sich der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), wie sie am Freitag in Berlin mitteilten. Der Orientierungswert als Basis für die Berechnung aller Leistungen steigt zum 1. Januar 2020 um 1,5 Prozent. Das entspricht einem Plus von 565 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatten die gesetzlichen Kassen 39,5 Milliarden Euro Honorar gezahlt.
Ärzte, die Videosprechstunden für Patienten anbieten, können außerdem ab 1. Oktober 2019 eine Anschubfinanzierung von den Kassen bekommen. Die Förderung von bis zu 500 Euro pro Praxis und Quartal soll für zwei Jahre möglich sein. Vereinbart wurde auch eine zusätzliche Vergütung für gentechnische Diagnosen und Beratungen. Davon könnten vor allem Patienten profitieren, die seltene Erkrankungen und Krebserkrankungen in der Familie haben.
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GKV-Vorstandsmitglied Stefanie Stoff-Ahnis sagte zur Gesamteinigung, sie stärke die ambulante Versorgung und sei gut für Patienten und Ärzte. Kassenärzte-Chef Andreas Gassen betonte, die gemeinsame Selbstverwaltung des Gesundheitswesens habe ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt./sam/DP/zb