Volksbanken im ersten Halbjahr mit mehr Einlagen und mehr Krediten
NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - In der Debatte um Negativzinsen für Kleinsparer vertrauen die Volks- und Raiffeisenbanken auf das in ihrer Organisation gelebte Genossenschaftsprinzip. Die Tatsache, dass viele Kunden von Genossenschaftsbanken zugleich deren Mitglieder seien, garantiere "auch bei den Entscheidungen zur Konditionengestaltung eine Rückkopplung an die Bedürfnisse breiter Bevölkerungskreise", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes, Ralf W. Barkey, am Montag. Der Verband vertritt Unternehmen in allen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg.
Der negative Einlagenzins der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet die Branche Milliarden. In den vergangenen Wochen hatte die Debatte darüber Fahrt aufgenommen, dass Banken und Sparkassen die Lasten der EZB-Niedrigzinspolitik womöglich auf deutlich mehr Kunden abwälzen könnten - vor allem, weil eine weitere Verschärfung des Strafzinses durch die EZB droht.
Lesen Sie auch
Im Kundengeschäft läuft es für die Volks- und Raiffeisenbanken trotz der Belastungen nach wie vor gut: Seit Jahresbeginn bis Ende Juni 2019 erhöhten sich die Einlagen bei den Instituten nach Angaben des Verbandes um 2,3 Prozent auf 343 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen legte in dem Halbjahr um 3 Prozent auf 303,2 Milliarden Euro zu./ben/DP/nas