checkAd

    Britische Handelskammer  210  0 Kommentare Stimmung unter Firmen wegen Brexit nervös

    BERLIN (dpa-AFX) - Die unklare Lage beim Brexit macht Unternehmen aus Sicht der Britischen Handelskammer in Deutschland immer mehr zu schaffen. "Die Stimmung unter den Unternehmen ist angespannt und nervös", sagte der Präsident der Handelskammer, Michael Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. "Unsicherheit ist für Unternehmen immer schlecht. Deshalb ist beim Brexit ein Ende mit Schrecken sicherlich besser als ein Schrecken ohne Ende."

    Allerdings habe ein No-Deal-Brexit erhebliche Nachteile nicht nur für die Briten, sondern auch für die Unternehmen in der EU und insbesondere auch für die deutschen Unternehmen. "Deshalb ist eine Verschiebung aus meiner Sicht durchaus angezeigt - wenn man die Hoffnung hat, dass es dann zu einer Einigung kommt."

    Das Unterhaus in London hatte sich in eine von Premierminister Boris Johnson auferlegte Zwangspause verabschiedet. Seine Pläne für eine Neuwahl vor dem geplanten EU-Austritt am 31. Oktober waren aber geplatzt. Ein Gesetz zwingt den Premierminister, eine Brexit-Verschiebung zu beantragen, sollte nicht rechtzeitig vor dem geplanten Austrittsdatum am 31. Oktober ein Abkommen mit der EU unter Dach und Fach sein. Johnson lehnt das jedoch strikt ab.

    "Unsicherheit ist nie gut für Unternehmen", sagte Schmidt. "Die Unsicherheit dauert jetzt schon sehr lange an. Und wie es im Moment aussieht, wird es auch noch einige Zeit andauern." Die Kammer wisse aus Gesprächen mit Unternehmen, dass sich Firmen schwer tun, Investitionsentscheidungen zu treffen. "Man tut sich schwer, Einstellungen vorzunehmen, weil man einfach nicht weiß, wie es weitergeht."

    Schmidt sagte zugleich, er könne sich nicht vorstellen, dass es substanzielle Nachverhandlungen über das Abkommen zwischen der EU und Großbritannien geben werde. "Das hat die EU immer ausgeschlossen und das kann ich auch nachvollziehen. Man hat an vielen Stellen wirklich Kompromissbereitschaft gezeigt. Insofern habe ich volles Verständnis dafür, wenn die EU jetzt sagt: bis hierhin und nicht weiter."

    Schmidt sagte weiter: "Was ich mir allerdings durchaus noch vorstellen könnte, ist, dass man beim Backstop auf die ursprünglich angedachte Lösung zurückkommt: dass die Zollgrenze nicht auf dem Festland zwischen Nordirland und Irland verläuft, sondern in der Irischen See zwischen Nordirland und der britischen Insel."

    In Großbritannien gehe wegen des Brexits ein Riss quer durch die Gesellschaft, auch durch einzelne Familien. "Das gesamte Land ist gespalten. Ich muss ganz offen gestehen: ich weiß im Moment nicht, wie die Briten diese Spaltung überwinden wollen."/hoe/DP/stw





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    Britische Handelskammer Stimmung unter Firmen wegen Brexit nervös Die unklare Lage beim Brexit macht Unternehmen aus Sicht der Britischen Handelskammer in Deutschland immer mehr zu schaffen. "Die Stimmung unter den Unternehmen ist angespannt und nervös", sagte der Präsident der Handelskammer, Michael Schmidt, der …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer