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    Deutsche Lichtmiete:  6028  0 Kommentare „Wir erwarten ein starkes Geschäftsjahr 2020”

    Viel wird in der Industrie über zu hohe Stromkosten geklagt. Doch es gibt Mittel und Wege, diese zu reduzieren. „Nicht selten werden durch den Einsatz unserer LED-Industrieleuchten Einspareffekte von bis zu 70 Prozent gegenüber der herkömmlichen Beleuchtungsanlage erreicht”, sagt Roman Teufl, Geschäftsführer der Deutsche Lichtmiete. Das Unternehmen platziert seit Mitte August eine Anleihe im Volumen von bis zu 50 Millionen Euro, die jährlich mit 5,25 Prozent verzinst wird und bis 2025 läuft. Im Interview mit unserer Redaktion stellt sich Teufl den Fragen zur Anleihe, zum operativen Geschäft und zu den Investitionsplänen des Unternehmens, an dem auch der japanische LED-Weltmarktführer Nichia Corporation beteiligt ist und das in einem Boom-Sektor des LED-Markts aktiv ist.

    Die Deutsche Lichtmiete hat zwar bereits zwei Anleihen emittiert, nun soll die dritte folgen, doch viele Anleger dürften das Unternehmen bisher nicht wahrgenommen haben. Können Sie uns die Deutsche Lichtmiete kurz erklären?

    Teufl: Als erstes Unternehmen seiner Art hat sich die Deutsche Lichtmiete auf die Produktion und Vermietung von energieeffizienter LED-Beleuchtungstechnik in Industriequalität spezialisiert. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, energieeffiziente LED-Projekte „Made in Germany“ anzubieten, umzusetzen und vor allem finanzierbar zu machen. Bis zum heutigen Tag konnten wir bereits in über 400 verschiedenen Projekten unsere Leistungsfähigkeit bei deutschen Industriekunden unter Beweis stellen.

    Die Vermietung bzw. das Leasing von Fahrzeugen, Maschinen etc. dürfte vielen geläufig sein. Wie aber laufen solche Projekte im Bereich der Beleuchtungssysteme für Hallen und Läden ab und wie speziell fallen die Anlagen für den einzelnen Kunden aus?

    Teufl: Jedes Projekt ist anders und jeder Kunde hat seine eigenen Ansprüche, individuellen Vorstellungen und Wünsche. Unsere LED-Industrieleuchten bieten für so gut wie jeden Bedarf und Anspruch die richtige Beleuchtungslösung. Nach einer gründlichen Analyse und Bestandsaufnahme der Ist-Situation beim Kunden planen wir nach den gesetzlichen Vorgaben die neue LED-Beleuchtungsanlage mit unseren hauseigenen Licht- und Elektroplanern. Nicht selten werden durch den Einsatz unserer LED-Industrieleuchten Einspareffekte von bis zu 70 Prozent gegenüber der herkömmlichen Beleuchtungsanlage erreicht. Das bedeutet, dass der Kunde 70 Prozent seiner Beleuchtungsenergiekosten aber auch 70 Prozent der damit verbundenen CO2-Emissionen reduzieren kann. Entscheidet sich der Kunde für eine Umrüstung seiner Beleuchtungsanlage erfolgt die Installation durch unsere angebundenen Elektropartner oder unser eigenes Montageteam. Wir bieten während der gesamten Mietdauer eine umfassende Produkt- und Wartungsgarantie ohne versteckte Kosten.

    Gibt es nach der Mietzeit einen Zweitmarkt für solche Anlagen?

    Teufl: Wir produzieren unsere LED-Industrieleuchten in Deutschland selbst. Grundsätzlich versuchen wir dabei immer nachhaltig zu agieren. Daher sind alle unsere Produkte extrem langlebig und natürlich reparabel. Selbst am Ende des Lebenszyklus einer LED-Industrieleuchte mit einer erwarteten Lebensdauer von mehr als 100.000 Stunden können wir diese repowern und neu vermieten. Viele der verwendeten Komponenten können dabei wieder genutzt werden. Die Mietverträge mit unseren Industriekunden haben oftmals eine Laufzeit von 10 Jahren oder mehr. Zudem achten wir bei der Auswahl unserer Kunden auf eine überdurchschnittlich gute Bonität. Sollte trotzdem ein Mietkunde ausfallen, besteht natürlich die Möglichkeit, die Produkte auch an einen anderen Kunden zu vermieten. Ein Zweitmarkt ist für uns somit nicht relevant.

    Vor allem in energieintensiven Industrien wird häufig über die Strompreise geklagt. Wie fällt hier die Bereitschaft zum Wechsel auf energiesparende Technologien wie LED aus?

    Teufl: Gerade in der energieintensiven Industrie gibt es ein großes Interesse an unserem Mietkonzept. Zahlreiche Kunden aus Großindustrie und produzierendem Gewerbe vertrauen unserer Expertise und nutzen unser Full-Service-Angebot. Dabei gilt nicht unbedingt: Je höher der Strompreis, desto größer die Bereitschaft zum Wechsel in energiesparende LED-Beleuchtungsanlagen. Unternehmen, die sehr viel Energie verbrauchen, zahlen häufig einen sehr geringen Strompreis. Für diese lohnt sich der Kauf einer neuen Beleuchtungsanlage oft nicht, da der Return on Invest meist deutlich über der Produktgarantiezeit des LED-Herstellers liegt. Mit unserem Mietkonzept spart hingegen so gut wie jedes Unternehmen mit dem ersten Tag Geld und erhebliche Mengen CO2 ein. Und das ohne eigene Investition und ohne Risiko. Ein weiterer wichtiger Punkt – gerade für Großunternehmen – ist unser Komplettangebot. Wir übernehmen die gesamte Demontage der alten und Montage der neuen Beleuchtungsanlage nebst Steuerungstechnik.

    Würden Sie Deutsche Lichtmiete vor dem Hintergrund des Geschäftsmodells mehr als produktionsorientiertes Industrie- oder eher als Finanzierungs-Dienstleister, wie es zum Beispiel die Grenke AG im Bereich des Leasings von IT-Geräten ist, einstufen?

    Teufl: Das ist eine gute Frage, die wir uns selbst kürzlich gestellt haben. Wir sind schon beides, vor allem aber Dienstleister und Problemlöser für die Industrie. Mit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2008 wollten wir ursprünglich Finanzdienstleister sein. Also eine Leasinggesellschaft für Beleuchtungsanlagen. Da wir aber keine entsprechend nachhaltigen und langlebigen Produkte am Markt finden konnten, haben wir uns entschlossen, die Produkte auch selbst zu produzieren. In robuster Industriequalität. Heute sind wir VDE-zertifizierter Fertigungsbetrieb. Diese Entscheidung war im Rückblick auch die richtige für unseren Erfolg. Mittlerweile sehen wir uns selbst als First Mover im rasant wachsenden LaaS (Light as a Service)-Markt. Dieses Marktsegment haben wir sozusagen – ohne es zu wissen - erfunden.

    Die LED-Branche als solche wächst stark. Welche Wachstumsraten will Deutsche Lichtmiete als Nischenanbieter in den nächsten Jahren im Schnitt erzielen?

    Teufl: Unser nachhaltiges Geschäftsmodell hat sich bewährt und die Nachfrage nach unseren Produkten steigt kontinuierlich an. Doch dabei ist das Potential noch lange nicht ausgeschöpft. Mit der strategischen Beteiligung vom japanischen LED-Weltmarktführer Nichia Corporation an unserem Unternehmen und dem Neubau eines modernen Verwaltungs- und Produktionsgebäudes wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Mit der Lancierung Industrie 4.0-fähiger Produkte und IoT-Anwendung stellen wir unser Geschäftsmodell bis 2020 sukzessive auf digitale Beine und revolutionieren das Thema Light as a Service nochmals. Mit diesen Voraussetzungen und als Innovationstreiber wollen wir unsere Marktführerschaft in Deutschland weiter ausbauen und unser Geschäftsmodell noch populärer machen. Das Marktsegment Light as a Service ist heute mit einem Anteil von unter 5 Prozent am gesamten Beleuchtungsmarkt noch verhältnismäßig unbedeutend. Verschiedene Studien prognostizieren aber ein enormes Wachstum speziell im LaaS-Markt von jährlich 40 Prozent und darüber. Wir sind heute bereits Marktführer und wenn wir nur mit dem Markt wachsen ist in den nächsten Jahren noch einiges von uns zu erwarten.

    Welche weiteren Expansionsprojekte sind derzeit geplant und welche Rolle spielt der geplante Emissionserlös der Anleihe dabei?

    Teufl: Der Emissionserlös der aktuellen Anleihe wird ausschließlich für die Finanzierung von LED-Industrieleuchten für unsere Projekte verwendet. Wir erwarten ein starkes Geschäftsjahr 2020, für dessen Projektfinanzierung die aktuelle Anleihe aufgelegt wurde. Die Nachfrage nach unserem Geschäftsmodell „Lichtmiete“ zieht deutlich an. Aufgrund unseres starken Wachstums und der Prognosen für den LaaS-Markt benötigen wir voraussichtlich dauerhaft - auch für die nächsten Jahre – Projektkapital und werden dieses wahrscheinlich mit weiteren Unternehmensanleihen einwerben.

    Quer durch die diversen Industriebranchen waren zuletzt Auftragsverschiebungen zu vernehmen. Wie sehr spüren Sie Probleme im aktuellen operativen Geschäft?

    Teufl: Wir sehen hier keine Probleme. Im Gegenteil, die derzeitige Entwicklung spielt uns in die Karten. Das Thema Energieeffizienz wird für Unternehmen immer wichtiger. CO2 zu reduzieren ebenso. Und natürlich Betriebs- und Wartungskosten zu senken. Das Outsourcen von Beleuchtungsanlagen ist zudem ein großer Trend. Dazu kommen unsere Expertise im Industriebereich und die sehr gute Qualität unserer Produkte. Alles zusammen sorgt dafür, dass sich unser Geschäftsmodell auch künftig rasant entwickelt.

    Wie verlief das erste Halbjahr für die Deutsche Lichtmiete operativ?

    Teufl: Erfreulicherweise können wir für 2019 das erfolgreichste erste Halbjahr der über 10-jährigen Unternehmensgeschichte melden. Zum 30.06.2019 konnten wir einen Umsatz von knapp 20 Millionen Euro und ein EBIT von über 2,7 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von über 41,5 Prozent verzeichnen.

    2018 hat die Deutsche Lichtmiete AG mit 5,4 Millionen Euro Umsatz und 0,82 Millionen Euro Gewinn abgeschlossen. Mit welchen Entwicklungen bei Umsatz und Ergebnissen können Investoren bei Deutsche Lichtmiete 2019 rechnen?

    Teufl: Die von Ihnen genannten Zahlen beziehen sich nur auf die Deutsche Lichtmiete AG ohne die Tochtergesellschaften. Wie bereits erwähnt sind wir für 2019 in Bezug auf die gesamte Unternehmensgruppe sehr positiv gestimmt. Wir rechnen mit Umsatzerlösen von über 40 Millionen Euro und mit einem positiven EBIT.

    Kommen wir noch zu zwei Details Ihrer neuen Anleihe. Sie haben trotz der nicht gerade kleinen Emissionssumme von 50 Millionen Euro den Weg einer Eigenemission gewählt. Was gab den Ausschlag hierzu?

    Teufl: Nach der positiven Resonanz und hohen Nachfrage der ersten beiden Anleihen sind wir zuversichtlich, dass wir sowohl bei Privatinvestoren als auch bei institutionellen Anlegern erneut ausreichend weiteres Projektkapital einwerben können, um das dynamische Wachstum der Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe zu finanzieren. Ich denke, dass wir auch in Zukunft diesen Weg gehen werden.

    Wie funktioniert die geplante Besicherung über LED-Produkte in der Praxis? Wie hoch wird der Mindestwert dieser Sicherheiten sein?

    Teufl: Als Sicherheit werden den Anlegern LED-Industrieprodukte der Deutsche Lichtmiete und ggf. auch anderer Hersteller im Gegenwert zum eingeworbenen Emissionsvolumen sicherungsübereignet. Die Sicherheiten werden von der Treuhänderin, der THD Treuhanddepot GmbH, Bremen, über die gesamte Laufzeit gehalten.

    Eine abschließende Frage: Wäre für die Deutsche Lichtmiete AG der Gang an die Börse eine Option für die Zukunft?

    Teufl: Wir bekommen regelmäßig Anfragen bezüglich Beteiligungsmöglichkeiten oder zur Ausgabe von Aktien. Der Gang an die Börse ist für uns sicher interessant, jedoch haben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genauen Pläne oder gar eine belastbare Timeline, über die wir sprechen könnten.

    Dieses Interview ist eine Kooperation von wallstreet-online mit der Redaktion von www.4investors.de.





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