Aktien
Kein Grund zur Panik!
In den letzten Wochen war es wieder soweit. Die Aktienmärkte korrigierten etwas schärfer, der langanhaltende Aufwärtstrend an den internationalen Börsen kam ins Stocken und die Skeptiker wurden wieder wach.
Der sich verschärfende Handelskonflikt, Negativ-Zinsen, der drohende harte Brexit und zusätzlich noch die inverse Zinskurve in den USA. Für viele der ultimative Beweis für die nächste große Krise. Scheinbar gibt es derzeit viele Gründe den Aktienmarkt zu meiden. Auch die „Market-Timer“ sehen ihre Zeit gekommen. Es klingt ja auch zu verlockend. Jetzt schnell verkaufen, Gewinne sichern und dann, wenn sich die Situation beruhigt hat, wieder in den Markt zurückkehren. Am besten dann, wenn der Kurs seinen Tiefpunkt erreicht hat. Zu einfach, als das diese Methode wirklich nachhaltigen Erfolg versprechen könnte. Jede seriöse Untersuchung kommt zu einem eindeutigen Ergebnis, Market-timing funktioniert nicht.
Die inverse Zinskurve
Vor allem die inverse Zinskurve machte die Berufspessimisten ganz wuschig. Dabei handelt es sich um ein seltenes Phänomen an den Rentenmärkten. Normalerweise erhält ein Geldgeber umso höhere Zinsen, je länger er sein Geld verleiht. Schließlich sind Investoren ihr Geld bei den Langläufern länger los, mit allen Risiken. Wer eine zehnjährige Anleihe kauft, legt sich für eine Dekade auf diesen Zins fest. Sollte während der Laufzeit die Inflation plötzlich in die Höhe schießen, der Emittent schwächeln oder das Marktzinsniveau generell nach oben gehen, erleidet der Anleger zumindest zwischenzeitlich Kursverluste. Der höhere Zins ist da der Ausgleich. Kehrt sich dieser Zusammenhang um, fällt also der Zins mit der Laufzeit der Anlage, spricht man von einer inversen Zinskurve.
Ein Rezessionsindikator mit Einschränkungen
Lesen Sie auch
Wenn die Anleger akzeptieren, dass der langfristige Zins unter dem kurzfristigen liegt, fürchten sie eine negative wirtschaftliche Entwicklung. Für viele Marktteilnehmer ist eine solche Entwicklung ein eindeutiger Indikator für eine anstehende Rezession. Denn allen US-Rezessionen in den vergangenen 60 Jahren ging eine inverse Renditekurve voraus. So lautet zumindest das Ergebnis einer vielbeachteten Studie der Notenbank von San Francisco. Allerdings weist die besagte Studie auch auf eine große Einschränkung der Aussagekraft hin. Den genauen Zeitpunkt einer Rezession konnte die Zinskurve bislang nicht liefern. Mal waren es sechs Monate, mal zwei Jahre. Auch die Stärke eines Abschwunges kann die inverse Zinskurve nicht vorhersagen. Experten weisen auch darauf hin, dass die Zinskurve erst dann zu einem Rezessionsindikator wurde, wenn sie im Durchschnitt über einen vollen Zeitraum von drei Monaten invers war.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige