GOLD
Am Scheideweg!
Gold konsolidiert. Die Ereignisse vom Wochenende haben zwar für neue Verunsicherung unter Anlegern gesorgt, doch davon konnte Gold noch nicht maßgeblich profitieren. Aktuell ringt das Edelmetall mit seiner eminent wichtigen Unterstützung von 1.490 US-Dollar und steht damit im wahrsten Sinne des Wortes am Scheideweg. Gelingt es, die Aufwärtsbewegung aufs Neue anzukurbeln oder droht eine Ausdehnung der Konsolidierung und damit einhergehend der Eintritt in ein Korrekturszenario? Der untere Chart dokumentiert die aktuelle Lage eindrucksvoll.
Bleiben wir gleich bei den charttechnischen Aspekten. Mit Händen und Füßen verteidigt Gold bislang die Unterstützung bei 1.490 US-Dollar. Nachhaltige Vorstöße in Richtung 1.550 US-Dollar blieben
zuletzt aus. Man kann die aktuelle Lage kurz und knapp mit „nach unten will es nicht und nach oben kann es (noch) nicht“ zusammenfassen.
Die hohe Relevanz der 1.490 US-Dollar als Unterstützung wird beim Blick auf den Chart deutlich. Sollte sie unterschritten werden, könnte es rasch eine Etage tiefer gehen. In diesem Fall würde die Zone 1.450 / 1.430 US-Dollar in den Fokus geraten. Doch so weit ist es noch nicht. Oberhalb von 1.490 US-Dollar sehen wir Gold weiterhin im Spiel. Ein erneuter Vorstoß in Richtung 1.550 US-Dollar scheint mit Blick auf die aktuelle Gemengelage weiterhin möglich zu sein. Auch unser übergeordnetes Bewegungsziel von 1.600 US-Dollar ist noch nicht vom Tisch. Doch dazu müsste die FED heute eine Art Initialzündung geben. Ob diese kommt, bleibt abzuwarten.
Der Goldpreis profitierte in den letzten Wochen und Monaten maßgeblich von einer steigenden Nachfrage; auch seitens von Investoren und Anlegern. Wir hatten diesbezüglich immer wieder die Bestandsentwicklung des weltgrößten, physisch besicherten Gold-ETF, des SPDR Gold Shares, thematisiert. Mitte Mai war nach dem kräftigen Rückgang der vorangegangenen Monate eine zunächst zögerliche, im weiteren Verlauf immer nachhaltigere Trendwende bei der Bestandsentwicklung zu beobachten. Bis zum vorläufigen Hoch Anfang September legten die Bestände um über 20 Prozent zu. Seit Anfang September „bröckeln“ die Bestände jedoch ein wenig. Noch sind die Abflüsse nicht gravierend, aber in jedem Fall ist diese Entwicklung zu beachten und weiter zu beobachten.
In diese Kerbe schlägt auch die Entwicklung der US-Anleihenrenditen. Sinkende Renditen befeuerten den Goldpreisanstieg in den vergangenen Wochen und Monaten. Doch auch hier ist seit Anfang September eine Gegenbewegung zu beobachten. Die Renditen erholen sich seitdem ein wenig und graben dem Goldpreis somit gegenwärtig das Wasser ab.
Kurzum: Die Entwicklung des Goldpreises in den letzten Handelstagen spiegelt eine abwartende Erwartungshaltung der Marktakteure wider. Für neue Impulse könnte der heutige Mittwoch (18.09.) sorgen,
wenn die US-Notenbank ihre Leitzinsentscheidung bekanntgeben wird. Aus charttechnischer Sicht sind die 1.490 US-Dollar als Unterstützung und die 1.550 US-Dollar als massiver Widerstand von
Relevanz.
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