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    Börsen-Zeitung  454  0 Kommentare Aktien - aber die richtigen, ein Marktkommentar von Werner Rüppel

    Frankfurt (ots) - In den beiden vergangen Wochen haben erneut
    Gewinnwarnungen von einzelnen Unternehmen zu massiven Kursverlusten
    geführt. So brachen die Notierungen von Nutzfahrzeugzulieferer
    SAF-Holland, Tiefbauspezialist Bauer und K+S ein. Die Abschwächung
    der Konjunktur trifft offensichtlich vor allem das Verarbeitende
    Gewerbe und zyklische Titel. Weitere Gewinnwarnungen in diesen
    Sektoren dürften folgen.

    Auch Autos geben derzeit nicht mehr an der Börse Gas, sondern
    allenfalls noch auf der Autobahn, aber auch nur da, wo keine
    Baustelle ist. Auch Zulieferer fahren eher im Rückwärtsgang.
    Hersteller und Zulieferer stehen angesichts von Klimadiskussion und
    des kostenintensiven Übergangs zur Elektromobilität vor gewaltigen
    Herausforderungen. Und Bankaktien wie hierzulande zum Beispiel die
    Titel von Deutscher und Commerzbank gibt es immer billiger.

    Angesichts dieser Gemengelage und rückläufigen Gewinnerwartungen
    im Dax mahnen mehrere Institute zur Vorsicht. So hat M.M. Warburg
    ihre Dax-Prognose zum Jahresende auf 11000 Punkte gesenkt. Sollten
    Anleger also derzeit Aktien untergewichten oder gar keine
    Dividendentitel halten?

    Nein, das Gegenteil ist richtig. Der Anleger muss sich nur
    verdeutlichen, welches Spiel derzeit an den Märkten abläuft. Weltweit
    sind die großen Notenbanken auf massivem Lockerungskurs, der anhalten
    dürfte. Im Euro gibt es für sichere Anlagen keine Zinsen mehr.
    Vielmehr drohen Kunden der Stadtsparkasse München und anderen
    Instituten Verwahrentgelte für Girokonten. 28000 Sparern werden von
    den Münchnern zum Jahresende ihre Prämiensparverträge gekündigt. Vor
    diesem Hintergrund sind Aktien, die in vielen Fällen zudem noch eine
    hohe und stabile Dividendenrendite bieten, ungewöhnlich attraktiv.

    Allerdings gilt es natürlich die richtigen Titel auszuwählen. Dies
    mag nicht immer vollends gelingen, doch sollte die gewählte Mischung
    zumindest erfolgversprechend sein. Bei Zyklikern, Autoaktien und
    Banken scheint Vorsicht ratsam. Hingegen dürften Bondproxies wie zum
    Beispiel hierzulande Allianz oder Munich Re, die aufgrund ihrer
    Ausschüttungen als Ersatz für die weiland gute Zinsen abwerfenden
    Anleihen taugen, weiter gefragt sein.

    Auch stabile Wachstumswerte wie Adidas, Linde oder SAP scheinen
    weiter aussichtsreich. Sie gehören übrigens auch zu den Titeln, die
    im Dax im laufenden Jahr am stärksten zugelegt haben. Deutliche
    Verluste verbuchten hingegen BMW und Lufthansa.

    Obgleich viele Indikatoren der Realwirtschaft eher pessimistisch
    stimmen, bewegen sich die Aktienindizes in den USA und Europa nahe
    ihren historischen Höchstständen. "Bei genauerem Hinsehen zeigen sich
    gute Gründe, das Glas eher als halb voll denn als halb leer zu
    sehen", meint Olivier de Berranger, Chief Investment Officer (CIO)
    bei La Financière de l'Echiquier. Grund sei die lockere Geldpolitik
    nahezu aller Zentralbanken. Zahlreiche Staaten hätten höhere
    Haushaltsausgaben bzw. Steuerentlastungen bekannt gegeben, um die
    Konjunktur zu stützen. "Dieses Umfeld ist für Aktien ideal", sagt
    Berranger.

    Vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus stuft auch
    Fondsmanager Bert Flossbach Aktien als niedrig bewertet ein. Doch
    gelte es natürlich bei jedem Titel auf Risiko sowie Ertrag zu schauen
    und Qualitätswerte auszuwählen. Also Aktien, was sonst! Aber die
    richtigen.

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