Luftfahrtverband kritisiert höhere Ticketsteuer
BERLIN (dpa-AFX) - Airlines, Flugsicherung und Flughäfen haben die geplante Erhöhung der Ticketsteuer zu Klimaschutzzwecken kritisiert. "Dies verschärft die bereits bestehende Wettbewerbsverzerrung und belastet die heimische Luftverkehrswirtschaft weiter, die in einem starken internationalen Wettbewerb steht, der ganz wesentlich über die Ticketpreise entscheiden wird", heißt es in einer Stellungnahme des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) vom Freitag, die der Verband nach eigenen Angaben dem Bundesfinanzministerium zugestellt hat.
"Klimapolitisch sinnvoll wäre stattdessen gewesen, die bisherigen Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer gezielt für Innovationen beim nachhaltigen Fliegen zu verwenden - also vor allem für die Entwicklung und die Markteinführung von regenerativen Kraftstoffen", ergänzte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow laut einer Mitteilung.
Auch wenn die Luftverkehrsteuer für jeden Fluggast aus Deutschland auch von ausländischen Unternehmen abgeführt werden müsse, trügen Lufthansa, Condor und TUIfly ungefähr die Hälfte des Steueraufkommens, während sich die andere Hälfte auf über 140 ausländische Airlines verteile, heißt es in der achtseitigen Stellungnahme weiter. Die deutschen Fluggesellschaften müssten "angesichts der sehr großen Beträge entweder ihre Preise erhöhen (...) oder erhebliche Ergebniseinbußen hinnehmen".
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Im Rahmen ihres Klimaprogramms will die Bundesregierung die Steuer auf Flugtickets je nach Strecke um rund 3 bis 17 Euro pro Ticket erhöhen. Das geht aus einem Entwurf des Finanzministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ursprünglich waren sogar noch deutlich höhere Aufschläge im Gespräch gewesen./jr/DP/fba