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    AKTIE IM FOKUS  765  0 Kommentare Gescheiterte AMS-Offerte für Osram zieht beide Aktien runter

    FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die geplatzte Übernahme durch den Chipkonzern AMS hat am Montag auf den Aktien von Osram gelastet. Am Vormittag ging es für die Papiere um 4,3 Prozent auf etwa 39 Euro bergab, nachdem der österreichische Sensorhersteller das Ziel verfehlte, 62,5 Prozent der Anteile unter seine Kontrolle zu bringen. AMS hatte 41 Euro geboten, am Freitag war die Osram-Aktie noch nahe dieses Kurses gehandelt worden.

    Die Anleger von AMS nahmen die Schlappe bei der Übernahme nur anfangs mit Erleichterung auf. Nach einem frühen Anstieg um fast 4 Prozent drehten die in Zürich gehandelten Papiere mit mehr als 5 Prozent ins Minus. Investoren scheinen eine noch höhere Offerte zu fürchten. So hatte es zuletzt schon unter anderem wegen der schon hohen Verschuldung von AMS kritische Stimmen zu den Übernahmeplänen gegeben.

    Unklar ist, wie es nun mit Osram weitergeht. Am Markt hieß es, es gebe mehrere Optionen. Weitere Gespräche mit AMS seien möglich, aber auch eine Offerte durch die zuletzt ebenfalls interessierten Finanzinvestoren Advent und Bain. Dem Investorenduo war zuletzt bei der Abgabe eines möglichen Gegenangebots die Zeit davon gelaufen. Ein Händler betonte deshalb, es könnte klüger sein, die Aktien nicht zu aggressiv zu verkaufen.

    Ein Zünglein an der Waage sehen Experten nun in der Tatsache, dass AMS im Verlauf der Bieterschlacht bereits knapp 20 Prozent der Osram-Aktien an der Börse gekauft hat und zum größten Anteilseigner geworden ist. Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank hält es deshalb für unwahrscheinlich, dass Beteiligungsgesellschaften mit einem besseren Übernahmeangebot um die Ecke kommen werden.

    Growe hält es zwar für denkbar, dass AMS einen weiteren Vorstoß wagen könnte, auf kurze Sicht glaubt der Commerzbank-Experte jedoch eher an eine mögliche Kooperation. Er stufte die Osram-Aktien daher auf ihrem von der Übernahmefantasie angetriebenen Niveau auf "Reduce" ab. Seit dem Juni-Tief bei 24,60 Euro haben die Aktien im Zuge der Spekulationen mehr als 60 Prozent gewonnen.

    Auch in den Augen von Barclays-Analyst Andrew Gardiner erschwert die hohe AMS-Beteiligung einen Gegenzug durch andere Investoren. Er sorgt sich angesichts der Hängepartie nun aber auch um die von AMS erzielbaren Synergien. "Je länger die Transaktion dauert und je komplizierter und potenziell teurer sie wird, desto schwieriger wird es, aus der geplanten Transaktion Werte zu schöpfen", so der Experte.

    Ob AMS jetzt weitere Aktien im freien Börsenhandel kaufen kann, ist laut Gardiner abhängig von einer regulatorischen Freigabe. Sollte diese erfolgen, müsse beim Erreichen der 30-Prozent-Schwelle ein verpflichtendes Angebot folgen, bei dem AMS einen neuen Preis nennen könne. Eine freiwillige neue Offerte sei überdies auch noch möglich, sofern Osram dieser zustimme./tih/eas/mis

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