Bericht
Chancen für zweites Brexit-Referendum gestiegen
LONDON (dpa-AFX) - Die Chancen für ein zweites Brexit-Referendum sind einem Bericht des britischen "Observer" zufolge besser geworden. Demnach könnten Oppositionsabgeordnete eine Volksabstimmung zur Bedingung für ihr Ja zu einem Austrittsabkommen von Premierminister Boris Johnson machen. Die Unterhändler in Brüssel verhandeln derzeit hinter verschlossenen Türen über eine Einigung in letzter Minute.
Sollte ein Deal gelingen, wäre dem Labour-Abgeordneten Peter Kyle zufolge vorstellbar, dass die Briten vor die Wahl zwischen einem Brexit zu diesen Konditionen und einem Verbleib in der EU gestellt werden könnten.
Am vergangenen Donnerstag war nach einem Treffen Johnsons mit dem irischen Regierungschef Leo Varadkar unerwartet Bewegung in die Gespräche gekommen. Nach EU-Angaben hat London Zugeständnisse bei der Frage in Aussicht gestellt, wie künftig Zollkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden können. Es gibt aber große Zweifel, ob Johnson eine Mehrheit dafür im Unterhaus zusammenbekommen könnte. Seine Verbündeten von der nordirisch-protestantischen DUP zeigten sich zuletzt skeptisch.
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Sollten sich London und Brüssel bis zum EU-Gipfel am kommenden Donnerstag und Freitag einig werden, hätte Johnson nur noch einen Tag, um die Zustimmung des Unterhauses einzuholen. Ansonsten muss er einem Gesetz zufolge eine Verlängerung der Brexit-Frist beantragen. Nach derzeitigem Stand soll Großbritannien am 31. Oktober aus der EU austreten. Zum Showdown dürfte es bei einer Sondersitzung des Parlaments am kommenden Samstag kommen./cmy/DP/edh