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    Pressemeldung  796  0 Kommentare Union Investment: Marktbericht September 2019

    Im September verbuchten die Aktienmärkte wieder Kursgewinne. Die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB und der US-Fed sowie Hoffnungen auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgten für Kaufinteresse bei den Anlegern.

    Aktien: Notenbanken und Handelsstreit im Blickpunkt
    Renten: Staatsanleihen mit leichten Einbußen

    Aktienmärkte: Im September verbuchten die Aktienmärkte wieder Kursgewinne. Die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB und der US-Fed sowie Hoffnungen auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgten für Kaufinteresse bei den Anlegern.

    Rentenmärkte: Trotz Zinssenkungen und weiterer geldpolitischer Maßnahmen durch die Zentralbanken gingen Staatsanleihen aus den USA und Deutschland mit einem Minus aus dem Handelsmonat. Zweifel an der Erfüllung der hohen Erwartungen gegenüber den Notenbanken setzten die Anleihekurse unter Druck. Eine Erholung zum Monatsende hin schmälerte aber die Verluste.

    Die Aktienmärkte

    Europa

    Europäische Aktienmärkte erzielen im September Gewinne

    Im September konnten die europäischen Aktienmärkte Gewinne verbuchen und die Verluste des Vormonats ausgleichen. Der EURO STOXX 50-Index gewann 4,2 Prozent, der marktbreite STOXX Europe 600-Index schloss 3,6 Prozent fester. Die im STOXX Europe Mid 200-Index gelisteten Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung legten 3,6 Prozent zu, Firmen mit niedriger Marktkapitalisierung verzeichneten ein Plus von 3,0 Prozent (STOXX Europe Small 200-Index).

    Die europäischen Börsen wurden im Berichtsmonat vor allem von den jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestützt. Bei seiner vorletzten Sitzung als Chef der Notenbank senkte Mario Draghi den Einlagezins um zehn Basispunkte auf nun -0,5 Prozent. Darüber hinaus wird es ab November eine Wiederauflage des Wertpapier-Ankaufprogramms in Höhe von monatlich 20 Milliarden Euro geben. Begründet wurden die Maßnahmen mit einer merklichen Eintrübung des wirtschaftlichen Ausblicks.

    Auch die Unsicherheit der Marktteilnehmer bezüglich des Handelsstreits zwischen den USA und China wurde gemildert, da beide Parteien nach der jüngsten Eskalation im August wieder versöhnlichere Töne anstimmten. Beide Seiten signalisierten einerseits Gesprächsbereitschaft, andererseits hieß es, die US-Regierung könne sich eine Verschiebung der für Dezember geplanten neuen Zölle vorstellen. Am Monatsende jedoch sorgte die Nachricht über einen möglichen Widerruf der Börsenzulassung chinesischer Unternehmen an US-Handelsplätzen für Irritation.

    In den vergangenen Wochen war eine auffällige Sektorrotation an den globalen Aktienmärkten zu beobachten. Während in den Monaten zuvor werthaltige Titel (Value-Aktien) aufgrund des sich eintrübenden Konjunkturumfelds gegenüber Wachstumstiteln (Growth-Werte) unter Druck gekommen waren, drehte sich im September dieses Bild um. Dies kann unter anderem mit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken begründet werden.

    Deutschland

    Deutsche Aktienmärkte erzielen Gewinne

    Die deutschen Aktienmärkte konnten im September Gewinne erzielen und die Verluste des Vormonats teilweise ausgleichen. Der DAX 30-Index mit den größten deutschen Unternehmen gewann 4,1 Prozent. Der MDAX-Index, der die Firmen mit mittlerer Marktkapitalisierung abbildet, schloss 0,7 Prozent im Plus. Die im SDAX gelisteten Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung verbuchten einen Zuwachs von 2,1 Prozent.

    Die deutschen Börsen wurden im Berichtsmonat vor allem von den jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestützt. Bei seiner vorletzten Sitzung als Chef der Notenbank senkte Mario Draghi den Einlagenzins um zehn Basispunkte auf nun -0,5 Prozent. Darüber hinaus wird es ab November eine Wiederauflage des Wertpapier-Ankaufprogramms in Höhe von monatlich 20 Milliarden Euro geben. Begründet wurden die Maßnahmen mit einer merklichen Eintrübung des wirtschaftlichen Ausblicks.

    Zudem wurde die Unsicherheit der Marktteilnehmer bezüglich des Handelsstreits zwischen den USA und China gemildert, da beide Parteien nach der jüngsten Eskalation im August wieder versöhnlichere Töne anstimmten. Beide Seiten signalisierten einerseits Gesprächsbereitschaft, andererseits hieß es, die US-Regierung könne sich eine Verschiebung der für Dezember geplanten neuen Zölle vorstellen. Am Monatsende jedoch sorgte die Nachricht über einen möglichen Widerruf der Börsenzulassung chinesischer Unternehmen an US-Handelsplätzen für Irritation.

    Auch die Schnellschätzung zum Markit-Einkaufsmanagerindex sorgte für Verunsicherung. Im gesamten Euroraum lag der Index mit 50,4 Punkten zwar noch knapp oberhalb der Wachstum signalisierenden Expansionsschwelle. Der Gesamtindex für Deutschland fiel jedoch für September erstmals seit 2013 mit 49,1 Punkten unter die Marke von 50 Zählern. Neben dem Industriesektor neigt nun auch der Dienstleistungsbereich nach längerer Abkopplung zur Schwäche. Eine technische Rezession wird damit wahrscheinlicher.

    In den kommenden Monaten dürften die globale konjunkturelle Entwicklung sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China entscheidende Einflussfaktoren für die Aktienmärkte in Deutschland bleiben.

    Osteuropa

    Osteuropäische Aktien beenden Monat im Plus

    Die osteuropäischen Aktienmärkte legten im September leicht zu. Der MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index gewann in Lokalwährung 0,8 Prozent. In US-Dollar gerechnet legten die Börsen um 2,2 Prozent zu.

    Nach wie vor zeigte sich das globale konjunkturelle Umfeld eingetrübt. Auch wenn es im Handelsstreit zwischen den USA und China zu Entspannungstendenzen kam, ist der Konflikt nicht gelöst. Unterstützung für die osteuropäischen Börsen kam vonseiten der US-Geldpolitik, denn die US-Notenbank hat erneut die Leitzinsen gesenkt.

    Die russischen Börsen verzeichneten im Berichtsmonat leichte Zuwächse. Der MICEX-Index schloss in Lokalwährung 0,3 Prozent fester. Da der Russische Rubel gegenüber dem US-Dollar um 3,0 Prozent an Wert zugelegt hat, gewann der in US-Dollar notierende RTS-Index 3,1 Prozent. Im Fokus der Investoren stand die Zinsentscheidung der russischen Notenbank. Die Zentralbanker senkten den geldpolitischen Schlüsselsatz um 0,25 Prozentpunkte auf 7,00 Prozent. Die Verbraucherpreisentwicklung gab den Spielraum dafür, denn die recht hohe Inflation ist zuletzt deutlich zurückgegangen.

    Die wirtschaftliche Lage in der Türkei erholt sich allmählich wieder. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent. Belastend wirkte aber die Tatsache, dass sich das Vertrauen der Unternehmen zuletzt deutlich eingetrübt hat: Der von der Notenbank veröffentlichte Indikator ging im September von 102,5 auf 98,8 Zähler zurück. In dieser Gemengelage gewann die türkische Börse in Lokalwährung 8,6 Prozent hinzu (BIST-Index). Auch die Türkische Lira schloss gegenüber dem US-Dollar um 3,2 Prozent fester.

    Der Fokus der Marktteilnehmer in Polen lag auf den Parlamentswahlen, die am 13. Oktober stattfinden. Im Vorfeld der Wahlen gab die Regierung bekannt, den Mindestlohn anzuheben, was eine positive Kursreaktion zur Folge hatte. Allerdings kamen die personalintensiven Branchen unter Druck. Auf Monatssicht gewann der polnische Aktienmarkt 1,0 Prozent (WIG-Index).

    Für die Börsen in Osteuropa wird in den kommenden Wochen entscheidend sein, wie sich das konjunkturelle Umfeld entwickelt.

    USA

    Geldpolitische Lockerung stützt US-Aktienmarkt

    Nach dem Kursrutsch im August hat der US-Aktienmarkt im September die Verluste des Vormonats fast ausgeglichen. Der Dow Jones Industrial stieg um knapp 2 Prozent und der marktbreite S&P 500-Index um 1,7 Prozent, womit er sich seinem im August - vor dem Kursrutsch erzielten - Rekordhoch annäherte. Finanz-, Versorger- und Energie- sowie Industrietitel verbuchten überdurchschnittliche Gewinne. Aktien aus dem Pharmasektor notierten dagegen schwächer. Auch Wachstumswerte etwa aus dem Technologiesektor schnitten vergleichsweise unterdurchschnittlich ab.

    Hatte im Vormonat die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China belastet, sorgte im September vor allem die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik für eine Beruhigung. Unterstützung erhielt der Aktienmarkt zudem von versöhnlicheren Aussagen im Handelskonflikt. So hat China bestimmte Zölle auf US-Güter für ein Jahr ausgesetzt. Beide Seiten erklärten, im Oktober neue Gespräche führen zu wollen.

    Die US-Notenbank Fed senkte wie von vielen Ökonomen erwartet den Leitzins auf ihrer Sitzung Mitte September zum zweiten Mal in Folge um 25 Basispunkte. Zwar beurteilte die US-Notenbank die konjunkturelle Lage weiterhin als gut. Fed-Präsident Jerome Powell begründete die Zinssenkung aber mit der Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds sowie mit geopolitischen Risiken wie einem ungeordneten Brexit oder dem ungelösten Handelskonflikt. Er schloss weitere Zinssenkungen bei einer stärkeren wirtschaftlichen Eintrübung nicht aus. Darauf deutete zum Monatsende der deutliche Rückgang des Chicagoer Einkaufsmanagerindex hin, der im September von 50,4 auf 47,1 Punkte fiel und damit eine wirtschaftliche Abschwächung signalisierte.

    Nach zehn Jahren ungebrochenen Aufschwungs der Wirtschaft in den USA bleiben die Märkte anfällig auf eine weitere Konjunktureintrübung und damit auf eine sich verschlechternde Gewinnsituation der Unternehmen. Zugleich dürfte die damit verbundene Hoffnung auf eine stärkere Lockerung der Geldpolitik den Markt etwas stützen. Insgesamt ist eine weiterhin schwankungsanfällige Entwicklung zu erwarten.

    Fernost

    Asiatische Aktienmärkte erzielen Gewinne

    Die asiatischen Aktienmärkte haben im September Gewinne verbucht und die Verluste des Vormonats teilweise wieder aufgeholt. Der MSCI Far East ex Japan-Index schloss schließlich 0,9 Prozent im Plus.

    Gestützt wurden die asiatischen Börsen im vergangenen Monat durch die Hoffnung auf eine Annäherung der USA und China im Handelsstreit. Beide Parteien stimmten nach der jüngsten Eskalation im Juli wieder etwas versöhnlichere Töne an und signalisierten wieder Gesprächsbereitschaft. Außerdem hieß es, die US-Regierung könne sich eine Verschiebung der für Dezember geplanten neuen Zölle vorstellen. Am Monatsende jedoch sorgte die Nachricht über einen möglichen Widerruf der Börsenzulassung chinesischer Unternehmen an US-Handelsplätzen für Irritation.

    Auch die anhaltende Protestbewegung in Hongkong sorgte für Unsicherheit. Die seit Wochen stattfindenden Demonstrationen gegen den wachsenden Einfluss der chinesischen Regierung wurden auch im September fortgesetzt und endeten zum Teil in gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Proteste belasteten die chinesische Wirtschaft stark, sodass zwei Ratingagenturen jüngst die Kreditwürdigkeit des Landes herabstuften. Sowohl der Hang Seng-Index in Hongkong als auch der Shanghai Composite-Index konnten diesen Entwicklungen aber trotzen und im September ein Plus von 1,4 Prozent beziehungsweise von 0,7 Prozent erzielen.

    An den übrigen asiatischen Börsen zeigte sich im September ein gemischtes Bild. An den Aktienmärkten in Indien (3,6 Prozent) und Taiwan (2,0 Prozent) fielen deutliche Kurszuwächse an. In Singapur (0,4 Prozent) waren hingegen nur leichte Gewinne zu verzeichnen. Die Börsen in Indonesien (-2,5 Prozent), Malaysia (-1,8 Prozent) und Thailand (-1,1 Prozent) beendeten den Monat mit Verlusten.

    In den nächsten Monaten dürften an den asiatischen Märkten vor allem die Fortgänge des Handelsstreits und der Protestbewegung in Hongkong, aber auch die Entwicklung der inländischen sowie der globalen Konjunktur entscheidend sein.

    Japan

    Japanische Aktienmärkte verzeichnen Gewinne

    Die japanischen Aktienmärkte haben im September Gewinne erzielt und konnten die Verluste des Vormonats teilweise wieder ausgleichen. Der marktbreite TOPIX-Index gewann in lokaler Währung 5,0 Prozent an Wert. Der NIKKEI 225-Index schloss 5,1 Prozent fester.

    Unterstützend wirkte sich im vergangenen Monat insbesondere die Einigung auf ein zunächst begrenztes Handelsabkommen zwischen Japan und den USA aus. Es soll einen ersten Schritt zu einer umfangreicheren Vereinbarung darstellen. Während Japan künftig mehr landwirtschaftliche Produkte aus den USA importieren wird, verzichtet die US-Regierung vorläufig auf die Erhöhung von Zöllen auf japanische Automobile. Auch wird es keine Zölle auf elektronische Produkte wie Software, E-Books, Spiele und Musik geben.

    Die japanische Wirtschaft war im September jedoch wie auch in den Vormonaten schwach. Die Industrieproduktion verzeichnete den stärksten Rückgang seit sieben Monaten. Auch die Exporte sind zum neunten Mal in Folge gesunken. Besonders stark sanken dabei die Ausfuhren nach China. Insgesamt ist die Wirtschaft in Japan mit einem Jahreswachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,3 Prozent langsamer gewachsen als erwartet.

    Trotz der schwächelnden Konjunktur hat die Bank of Japan ihre Geldpolitik entgegen der Erwartung von Experten nicht weiter gelockert. Allerdings kündigte die japanische Notenbank für ihre nächste Zinssitzung im Oktober eine Überprüfung der wirtschaftlichen Lage an und zeigte sich grundsätzlich offen für weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen.

    Die japanischen Märkte dürften in den kommenden Monaten insbesondere von der konjunkturellen Entwicklung sowie dem weiteren Kurs der Notenbanken beeinflusst werden.

    Weltweit

    Globale Börsen mit erfreulichen Zuwächsen

    Nach den deutlichen Verlusten im Vormonat verzeichneten die globalen Aktienmärkte im September wieder erfreuliche Zuwächse. Der MSCI Welt-Index legte in lokaler Währung 2,2 Prozent zu.

    In den USA stiegen der Dow Jones Industrial Average knapp 2 Prozent und der marktbreite S&P 500-Index entwickelte sich mit einem Plus von 1,7 Prozent. Hatte im Vormonat die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China belastet, sorgte im September vor allem die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik für Beruhigung. Unterstützung erhielt der Aktienmarkt zudem von versöhnlicheren Aussagen im Handelskonflikt. So hat China bestimmte Zölle auf US-Güter für ein Jahr ausgesetzt. Beide Seiten erklärten, neue Gespräche führen zu wollen.

    Die europäischen Aktienmärkte konnten ebenso Gewinne verbuchen und somit die Verluste des Vormonats wieder ausgleichen. Der EURO STOXX 50-Index gewann 4,2 Prozent, der marktbreite STOXX Europe 600-Index schloss 3,6 Prozent fester. Vor allem die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) stützten das Geschehen. Bei seiner vorletzten Sitzung als Chef der Notenbank senkte Mario Draghi den Einlagezins um zehn Basispunkte auf nun -0,5 Prozent. Darüber hinaus wird es ab November eine Wiederauflage des Wertpapier-Ankaufprogramms in Höhe von monatlich 20 Milliarden Euro geben. Auch die Unsicherheit der Marktteilnehmer bezüglich des Handelsstreits zwischen den USA und China wurde gemildert, da beide Parteien nach der jüngsten Eskalation im August wieder versöhnlichere Töne anstimmten.

    Die japanischen Aktienmärkte haben im September Gewinne erzielt. Der NIKKEI 225-Index gewann in lokaler Währung 5,1 Prozent an Wert. Die Schwellenländerbörsen schlossen, gemessen am MSCI Emerging Markets-Index, in lokaler Währung 1,3 Prozent leichter.

    Mit einem weiter abflachenden Wirtschaftswachstum und fortgesetzten politischen Spannungen dürfte das Marktumfeld anspruchsvoll bleiben. Die Konjunkturdaten sollten wieder stärker in den Fokus rücken, während die Impulse der Geldpolitik nachlassen dürften.

    Die Rentenmärkte

    Eurozone

    EZB beschließt neue Anleihekäufe

    Zu Monatsbeginn markierten Euro-Staatsanleihen renditeseitig vielfach Rekordtiefstände und setzten den Trend aus den Vormonaten zunächst noch fort. Doch schon kurze Zeit später kamen erste Zweifel auf, ob sich die hohen Erwartungen an die Geldpolitik denn überhaupt erfüllen lassen. Am Geldmarkt waren schließlich gleich mehrere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) eingepreist. Darüber hinaus äußerten sich einige Notenbankmitglieder gegenüber der lockeren Geldpolitik zunehmend verhalten. In diesem Umfeld kam es zu einer Korrekturbewegung mit wieder steigenden Renditen. Zur Monatsmitte erfüllte die EZB dann letztlich aber doch die Erwartungen der Marktteilnehmer. Diese senkte den Einlagenzins auf -0,5 Prozent ab und beschloss ab November ein erneutes Ankaufprogramm. Zwar wollen die Währungshüter Papiere im Gegenwert von monatlich nur 20 statt der zunächst erwarteten 30 Milliarden Euro erwerben. Dafür wurden die Käufe jedoch zeitlich nicht befristet. Um die negativen Effekte für Banken etwas abzumildern, wurde zugleich ein Staffelzinssystem (tearing) vorgestellt. Die Ertragslage der Banken wird von den negativen Sätzen stark belastet. Es fällt schwer, sich vor diesem Hintergrund noch weitere Leitzinssenkungen vorzustellen.

    Das Umfeld mit negativen Renditen wird uns also noch lange Zeit erhalten bleiben. Diese Erkenntnis setzte sich im Nachgang auch bei vielen Investoren durch, die wieder für Käufe bereit waren. Euro-Staatsanleihen konnten daher in der zweiten Monatshälfte einen Teil der zuvor erlittenen Verluste wieder aufholen. Papiere aus den europäischen Peripherieländern standen dabei in der Gunst der Anleger ganz weit oben. Als stützend erwiesen sich auch die Verabschiedung einer neuen italienischen Regierung und eine Verbesserung der Kreditwürdigkeit spanischer Staatsanleihen. Während Schuldverschreibungen aus den Kernländern letztlich 1,1 Prozent an Wert verloren, gewannen Papiere aus den Peripherieländern 0,6 Prozent hinzu. Auf Indexebene (iBoxx € Sovereigns) bedeute das für den Gesamtmarkt im September Einbußen in Höhe von 0,4 Prozent.

    USA

    US-Notenbank ist uneins über weiteren Kurs

    Zu Monatsbeginn setzte sich der positive Trend am US-Rentenmarkt noch fort. Die Rendite für zehnjährige US-Schatzanweisungen fiel bis auf 1,45 Prozent. Doch schon kurze Zeit später setzte eine kurze und zugleich heftige Korrektur ein, die gleichbedeutend mit einer Rendite von 1,85 Prozent stand. Viele Marktteilnehmer fingen an zu zweifeln, ob die US-Notenbank die in sie gesetzten Erwartungen letztlich auch erfüllen kann. Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses übten sich zudem in Zurückhaltung. Gute Nachrichten kamen auch aus dem US-Handelsministerium. Demnach näherten sich die Chefunterhändler von China und den USA wieder etwas an. Inzwischen mussten beide Seiten die negativen Auswirkungen erfahren, weshalb der Druck hin zu einer Einigung wuchs. Es darf aber bezweifelt werden, dass die Chinesen Donald Trump einen großen „Deal“ feiern lassen werden. Vielmehr dürfte es sich bestenfalls um eine Einigung „light“ drehen, die der US-Präsident medial dann auch kaum als ein Argument für seine Wiederwahl vermarkten kann. Donald Trump war gleich in mehrfacher Hinsicht ein Thema. Zum Monatsende drohte ihm sogar eine mögliches Amtsendhebungsverfahren. Es bleibt also auch innenpolitisch spannend.

    In der zweiten Monatshälfte lieferte die US-Notenbank die erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte. Bezüglich des weiteren Kurses sind sich die Notenbanker aber sehr uneins. Sieben Mitglieder könnten sich bis zum Jahresende noch tiefere Sätze vorstellen, fünf wünschen sich hingegen sogar eine Erhöhung der Leitzinsen. Kurzzeitig zeigte sich der US-Geldmarkt sehr verstimmt, als für Übernachtliquidität bis zu zehn Prozent gezahlt werden musste. Die Fed hatte den Geldbedarf der US-Banken offenbar unterschätzt. Die Probleme sind jedoch hausgemacht und ergaben sich aus der Rückführung der Anleihekäufe. Anders als zur Finanzmarktkrise war dies aber kein Anlass zur Panik. Zum Monatsende hin waren US-Schatzanweisungen wieder gefragt. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) verblieb im Monatsvergleich dennoch ein Minus von 0,9 Prozent.

    Weltweit

    Notenbanken liefern

    Zu Monatsbeginn markierten sowohl US-Staatsanleihen als auch Papiere aus dem Euroraum Rekordtiefstände und setzten ihren Trend aus den Vormonaten zunächst noch fort. Doch schon kurze Zeit später kamen erste Zweifel auf, ob sich die hohen Erwartungen an die Geldpolitik denn überhaupt erfüllen lassen. Darüber hinaus äußerten sich einige Notenbankmitglieder zunehmend verhalten zur expansiven Geldpolitik. In diesem Umfeld kam es zu einer Korrekturbewegung mit wieder steigenden Renditen. Zur Monatsmitte erfüllten die Zentralbank dann letztlich aber doch die Erwartungen der Marktteilnehmer.

    Im Euroraum senkte die EZB senkte den Einlagenzins auf -0,5 Prozent ab und beschloss ab November ein erneutes Ankaufprogramm. Zwar wollen die Währungshüter Papiere im Gegenwert von monatlich nur 20 statt der zunächst erwarteten 30 Milliarden Euro erwerben. Dafür wurden die Käufe jedoch zeitlich nicht befristet. Um die negativen Effekte für Banken etwas abzumildern, wurde zugleich ein Staffelzinssystem (tearing) vorgestellt. In den USA senkte die US-Notenbank ebenfalls den Leitzins, war sich bezüglich des weiteren geldpolitischen Kurses aber sehr uneins.

    Im Handelsstreit gingen China und die USA wieder aufeinander zu. Es wird aber bestenfalls mit einem kleinen „Deal“ gerechnet. Es darf bezweifelt werden, dass die Chinesen Donald Trump einen großen „Deal“ feiern lassen werden. Zum Monatsende hin holten Staatsanleihen ihre zuvor erlittenen Verluste wieder etwas auf, als sich die Erkenntnis durchsetzte, dass die Renditen wohl vorerst niedrig bleiben werden. US-Papiere büßten, gemessen am JP Morgan Global Bond US-Index im Monatsvergleich dennoch 0,9 Prozent ein. Euro-Staatsanleihen gaben (iBoxx € Sovereigns Index) 0,4 Prozent ab.

    Anfängliche Aktienverluste und eine Vielzahl an neuen Anleihen lasteten auf europäischen Unternehmensanleihen, die auf Indexebene um 0,8 Prozent an Wert verloren. Papieren aus den aufstrebenden Volkswirtschaften profitierten hingegen kaum von sinkenden US-Leitzinsen. Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets verloren mit den anderen Märkten ebenfalls leicht und gaben 0,5 Prozent nach.

    Unternehmensanleihen

    Leichte Verluste im allgemeinen Renditeanstieg

    Im September war die Renditeentwicklung an den wichtigen Kern-Staatsanleihemärkten in Deutschland und den USA leicht nach oben gerichtet. Trotz umfangreicher geldpolitischer Maßnahmen durch die Europäische Zentralbank (EZB) und auch der Zinssenkung durch die US-Federal Reserve gab es dort per saldo leichte Kursverluste. Die Marktteilnehmer hatten wohl deutlichere Zinssenkungen erwartet. Ein Teil des Maßnahmenpakets der EZB wird die Wiederaufnahme des Wertpapierankaufprogramms ab November sein. Ohne zeitliche Begrenzung wird die Zentralbank monatlich Wertpapiere - darunter auch Unternehmensanleihen - im Volumen von 20 Milliarden Euro aus dem Markt nehmen. Der ein oder andere Anleger hatte im Vorfeld wohl mit einem etwas höheren Ankaufsbetrag gerechnet. Durch das offene Ende sollte das faktische Kaufvolumen der EZB aber höher ausfallen als bei einer zeitlichen Beschränkung und dürfte den Markt weiterhin gut unterstützen.

    Der allgemein nach oben gerichteten Renditeentwicklung konnten sich der Unternehmensanleihemarkt nicht entziehen. Auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corporates, ER00-Index) gab der Gesamtmarkt für europäische Investment Grade-Unternehmenspapiere 0,8 Prozent nach. Die Entwicklung der Risikoprämien (Spreads) war leicht nach oben gerichtet (plus vier auf 79 Basispunkte).

    Etwas besser lagen die mit mehr Risiko behafteten Segmente. So tendierten etwa Nachrangpapiere aus dem Industriesektor auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch ENSU-Index) unverändert. Die Risikoprämien engten sich dort sogar um fünf auf 204 Basispunkte ein. Hochverzinsliche Titel (ICE BofA Merrill Lynch HEAG-Index) gaben um 0,3 Prozent nach und damit weniger als der Gesamtmarkt. Die Spreads insgesamt weiteten sich moderat um sechs auf 284 Basispunkte aus. Im Blickpunkt dort standen der Ausfall von Thomas Cook und die mögliche weitere Insolvenz des spanischen Papierherstellers Lecta.

    Am Neuemissionsmarkt hielt das hohe Platzierungsvolumen zunächst an, ließ im Monatsverlauf dann aber deutlich nach. Zum Monatsende hin wurden die Neuemissionen bei der Preisgestaltung für die Anleger zusehends attraktiver.

    Emerging Markets

    Schwellenländerpapiere per saldo nahezu unverändert

    Schuldverschreibungen aus den Emerging Markets verabschiedeten sich fast unverändert aus dem Handelsmonat. Gemessen am JP Morgan EMBI Global Div.-Index verbuchte der Gesamtmarkt ein leichtes Minus von 0,5 Prozent. Die Risikoaufschläge engten sich zunächst um über 20 auf 326 Basispunkte ein, weiteten sich aber zur Monatsmitte aufgrund der Angriffe auf eine saudi-arabische Ölverarbeitungsanlage wieder aus. Durch die Drohnenattacke brach die saudi-arabische Produktions- und Export-Kapazität um über fünf Millionen Fässer pro Tag ein. Die Notierungen der Ölsorte Brent schossen im Anschluss zunächst um rund 19 Prozent nach oben. Zum Monatsende wurde die Risikoprämie aber fast in Gänze wieder ausgepreist. Die fehlenden Produktionskapazitäten können schneller als erwartet wiederhergestellt werden. Auf Einzelländerebene waren im Hartwährungssegment, trotz einer hohen Importabhängigkeit vom Rohöl, vor allem Schuldverschreibungen aus der Türkei gefragt. Die Rendite der zehnjährigen US-Dollar Papiere sank um 54 Basispunkte. An den Lokalmärkten verbuchten Staatsanleihen aus Brasilien mit 38 Basispunkten mitunter den stärksten Renditerückgang im zehnjährigen Laufzeitenbereich. Weiterhin verzeichneten die Zinsstrukturkurven beider Nationen – den Leitzinssenkungen der Zentralbanken entsprechend – am kurzen Ende noch stärkere Renditerückgänge.

    Am Primärmarkt emittierten neben zahlreichen Unternehmen vor allem zum Monatsende hin einige Staaten neue Anleihen. Diese nutzten das stabile und zuletzt durch eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve unterstützte Kapitalmarktumfeld. In der Kalenderwoche 39 platzierte Abu Dhabi über drei Tranchen mit einem Emissionsvolumen von zehn Milliarden US-Dollar die größte Neuemission. Daneben emittierten auch Uruguay, Ecuador und Südafrika in US-Dollar denominierte Papiere. Kasachstan und Montenegro kamen hingegen mit Euro-Anleihen an den Markt. Die Neuemissionen wurden in Summe gut aufgenommen, wobei die auf US-Dollar lautenden Papiere im Vergleich zu den Euro-Emissionen eher schwächer handelten. Das höhere Emissionsvolumen in US-Dollar lastete auf den Anleihen.



    Rechtliche Hinweise
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