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Goldman Sachs könnte im malaysischen Finanzskandal billiger davonkommen
KUALA LUMPUR (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs könnte im Betrugsfall um den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) laut Insidern billiger davonkommen als bislang von der Regierung erwogen. Statt der bisher als Schadenersatzforderung genannten 7,5 Milliarden US-Dollar (6,8 Mrd Euro) sprächen Vertreter des Landes mit Goldman inzwischen über eine Summe von nur noch 2 bis 3 Milliarden Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Zwar könnte die Höhe der Vergleichszahlung am Ende doch noch anders ausfallen, hieß es. Allerdings zeigten die diskutierten Summen, was die Vertreter des Landes zu akzeptieren bereit wären. Auf der anderen Seite versuchten die Ermittler den Druck auf Goldman Sachs zu erhöhen, indem sie das Strafverfahren vor das höchste Gericht des Landes bringen wollen. Premierminister Mahathir Mohamad will noch bis Jahresende eine Einigung mit der Investmentbank erreichen.
Vertreter von Goldman und dem US-Justizministerium lehnten eine Stellungnahme ab. Von Malaysias Generalstaatsanwaltschaft und dem Verhandlungsführer der Regierung war zunächst ebenfalls kein Kommentar zu erhalten.
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Der Fall 1MDB gilt als einer der größten internationalen Finanzskandale der vergangenen Jahre. Malaysias ehemaliger Premierminister Najib Razak musste deshalb bereits vor Gericht. Ihm droht eine lange Haftstrafe. Dabei geht es um die Veruntreuung von umgerechnet etwa vier Milliarden Euro aus Staatsvermögen. Goldman-Sachs-Managern wird vorgeworfen, sich an kriminellen Machenschaften rund um 1MDB beteiligt zu haben, um an lukrative Mandate zu kommen. Die Bank berät Regierungen rund um die Welt. Die Vorwürfe rund um 1MDB hat Goldman Sachs zurückgewiesen./stw/nas/fba