Kupfer
Kommt nicht in die Gänge
Es bleibt dabei. Kupfer kann in der aktuellen, von zahlreichen Risiken auf der Nachfrageseite dominierten Gemengelage kein Aufwärtsmomentum kreieren. Signifikante Vorstöße auf der Oberseite dürften nur mit einer deutlichen Aufhellung der Lage einhergehen.
Schwache Konjunkturdaten aus den USA und China dominieren aktuell das Handelsgeschehen bei Kupfer. Das fundamentale Umfeld zeichnet weiterhin ein eher ambivalentes Bild. Die Lagerbestände sinken seit einigen Wochen zwar und auch weist das aktuelle September-Bulletin (Berichtszeitraum Januar bis Juni 2019) der International Copper Study Group (ICSG) ein größer werdendes Defizit aus, dennoch tut sich nichts Gravierendes bei Kupfer. Erholungsversuche ermatteten zuletzt relativ schnell. Über die aus unserer Sicht entscheidende Marke von 2,73 US-Dollar je lb ging es nicht, vielmehr wurde die Luft mit Blick auf die aktuellen Belastungsfaktoren bereits oberhalb von 2,63 US-Dollar dünn.
Das aktuelle September-Bulletin der ICSG weist für das erste Halbjahr 2019 ein Defizit am Markt in Höhe von 220.000 Tonnen aus. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum wurde ein Defizit in Höhe von
„nur“ 177.000 Tonnen verzeichnet. Dennoch schlägt diese Entwicklung noch nicht auf den Preis durch. Der Markt ist offenkundig gut versorgt. Das deuten die vollen Lager an. Trotz zuletzt etwas
rückläufiger Lagerbestände, etwa an der LME, bewegen sich die Bestände weiterhin auf einem recht exponierten Niveau.
Kurzum: Derzeit ist kein potentieller Preistreiber für den Kupferpreis auszumachen. Aktuell wird das Handelsgeschehen von schwachen Konjunkturdaten (schüren Nachfragesorgen) und weiterhin
ungelösten Handelskonflikten bestimmt. Aus charttechnischer Sicht besteht die zentrale Aufgabe für Kupfer darin, die Bereiche um 2,54 US-Dollar und 2,51 US-Dollar erfolgreich zu verteidigen.
Unterhalb von 2,51 US-Dollar ist eine Neubewertung der Lage erforderlich. Auf der Oberseite wäre eine Stabilisierung des Preisniveaus oberhalb von 2,63 US-Dollar wichtig. Vorstöße auf der Oberseite
erlangen aus unserer Sicht aber erst Relevanz, sollten diese über die 2,73 US-Dollar und somit über die 200-Tage-Linie führen.
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