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    Abschwung der deutschen Wirtschaft  16646  2 Kommentare Börsianer winken Rezession durch: „Eher Einstiegs- statt Ausstiegskurse!“

    Deutschland befindet sich wahrscheinlich in einer technischen Rezession. Dabei herrscht fast Vollbeschäftigung, die Steuereinnahmen sprudeln und am deutschen Aktienmarkt läuft es auch rund. Ist das eine Rezession, vor der sich Börsianer nicht fürchten brauchen?

    Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, erklärte exklusiv gegenüber wallstreet:online: „Die Indikatoren Arbeitsmarkt und Steuereinnahmen sind nachlaufende Indikatoren, wobei bei beiden bereits eine gewisse Eintrübung zu beobachten ist. Abgesehen davon gibt es keine Korrelation zwischen der Entwicklung der deutschen Konjunktur und dem deutschen Aktienmarkt. Der DAX reagiert stärker auf Meldungen zur Weltwirtschaft und auf Handelsfragen. Außerdem beinhaltet der Index viele zyklische Werte. Die potenzielle Einführung von Autozöllen der USA Mitte November wird der Markt genau beobachten. Sollten die USA und China aber eine Einigung im Handelsstreit finden und die volkswirtschaftlichen Prognosen, die weder für 2019 noch 2020 eine Rezession voraussagen, stimmen, könnte der DAX einer der Profiteure sein.“

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    Jonathan Neuscheler, Gründer von AlleAktien, sieht am deutschen Aktienmarkt langfristig gute Chancen für Anleger. Exklusiv gegenüber wallstreet:online erklärte er: „Als Investor sollte man auf die langfristigen Perspektive der Unternehmen achten. Einige zyklische Unternehmen, darunter BASF, haben bereits deutlich im Kurs abgegeben. Eine gehörige Portion Skepsis ist also bereits in den Kursen enthalten. Über die nächsten zehn Jahre werden die Geschäfte aller Voraussicht nach weiterhin gut laufen. Für langfristige Investoren ergeben sich daher eher Einstiegs-, als Ausstiegskurse.“

    Schon seit mehr als einem Jahr wächst die deutsche Wirtschaft kaum noch: Im 1. Quartal 2019 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal lediglich um magere 0,4 Prozent. Im 2. Quartal 2019 sank das BIP gegenüber dem Vorquartal um -0,1 Prozent. Für das 3. Quartal rechnen große Wirtschaftsforschungsinstitute ebenfalls mit einem Rückgang oder einer Stagnation der Wirtschaftsleistung. Bei einem erneuten Rückgang befände sich Deutschland in einer technischen Rezession.

    Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hatte am Freitag seine Prognose für das BIP-Wachstum des dritten Quartals angepasst, berichtet Spiegel Online. Statt einem Rückgang von 0,3 Prozent, rechnet man jetzt mit einer Stagnation. Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrums am IfW Kiel, erklärte: „Die Konjunktur in Deutschland zeigte sich im Sommer geringfügig fester als bislang erwartet worden war. Insgesamt setzte sich der Abschwung aber fort, denn die gesamtwirtschaftliche Auslastung ist weiter gesunken. Die ohnehin wenig belangvolle Frage nach einer technischen Rezession steht auf der Kippe. Wenn überhaupt, fiele sie homöopathisch aus.“

    Am 14. November wird das Statistische Bundesamt seine erste Schätzung zur Konjunktur im dritten Quartal veröffentlichen. Dann wird sich zeigen, ob sich Deutschland in einer Rezession befindet. IfW-Präsident Gabriel Felbermayr glaubt nicht an eine schwere Rezession. Am Donnerstag hatte er gegenüber dem Handelsblatt erklärt: „Es ist relativ wahrscheinlich, dass die Wirtschaft auch im dritten Quartal gegenüber dem zweiten geschrumpft ist. Wir sind also in einer technischen Rezession. Aber das ist keine Rezession, die uns in Angst und Schrecken versetzen müsste. Ich würde daher das R-Wort nicht überstrapazieren.“

    Die meisten Wirtschaftsforscher und die Bundesregierung prognostizieren, dass es bereits 2020 mit der deutschen Wirtschaft wieder bergauf geht. Die Bundesregierung rechnet für das kommende Jahr mit einem Wachstum von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Führende Wirtschaftsexperten rechnen für 2020 mit einem Wachstum von 0,6 Prozent bis 1,4 Prozent: IFW:1,2 Prozent, OECD: 0,6 Prozent, EU-Kommission: 1,4 Prozent, Deutsche Bundesbank: 1,2 Prozent, RWI Essen: 0,9 Prozent, Ifw Kiel: 1,0 Prozent und iw Köln: 0,8 Prozent.  

    Autor: Ferdinand Hammer




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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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