VW ID.3
Autopapst Dudenhöffer: „VW steht in der Elektromobilität auf Tesla-Niveau“
Mit dem Produktionsstart des Stromers ID.3 startet Volkswagen kompromisslos ins Elektroautozeitalter. Der ID.3 wurde, anders als der e-Golf, als reines Elektroauto konzipiert und basiert auf VWs „Modularen E-Antriebs-Baukasten“(MEB). Bis 2022 sollen aus der MEB-Plattform 27 Modelle für die verschiedenen VW-Konzernmarken hervorgehen. Wird VW so zum führenden Elektroautobauer der Welt?
Ferdinand Dudenhöffer, Automobilexperte der Universität Duisburg-Essen, erklärte exklusiv gegenüber wallstreet:online: „Mit der MEB-Plattform und dem ersten Auto auf dieser Plattform, dem ID.3, macht VW in der Elektromobilität einen sehr großen Sprung nach vorn und steht auf Tesla-Niveau. Die MEB-Plattform verdeutlicht den Vorsprung, den VW gegenüber den klassischen Autobauern hat: Kein Kompromiss-Elektroauto, das auch als Diesel oder Benziner gebaut wird, macht das VW-Konzept aus, sondern eigens und eine ganz spezielle, nur für den Elektroantrieb entwickelte Fahrzeugarchitektur. Genauso hat es Tesla gemacht. Damit ist der ID.3 so etwas wie der Tesla im Kompaktklasse-Segment. Ein Opel-Corsa, bei dem statt eines Benzinmotors ein Elektromotor eingebaut wird und Batterien sich um die Verbrenner-Plattform gruppieren, ist immer die zweitbeste Lösung. VW hat mit dem ID.3 und der MEB Plattform die 'first best'.“
Doch kann Volkswagen mit dem späten Produktionsstart des VW ID.3 noch zu den großen Playern der E-Autobranche – Tesla, Nissan, Renault, BAIC, BYD und JAC iEV – aufschließen? Jürgen Pieper, Senior Advisor Automobil beim Bankhaus Metzler, glaubt, dass VWs Eintritt in den E-Automarkt nicht zu spät kommt. Exklusiv gegenüber wallstreet:online erklärte der renommierte Automobilanalyst: „VW kam auch in anderen Fahrzeugsegmenten, wie z.B. Minivan oder SUV spät, aber dann doch gewaltig. Und: Man kann auch zu früh am Markt sein (BMW i3), was dann neben Erfahrungen erst einmal ordentliche Verluste einbringt. Die Pionierrolle war nun einmal an Tesla vergeben, einen „zweiten Pionier“ gibt es dann nicht. Die Anlaufkurve dürfte allerdings auch durchaus etwas steiler sein. Aber: Völlig neue Technologie mit teilweise neuen Leuten macht vorsichtig. Da ist ein Tesla sicher risikofreudiger. Am Ende (in zwei-drei Jahren) wird VW Marktführer bei E-Autos sein.“
Auch die Aktionäre haben offenbar Vertrauen darin, dass Volkswagen in Zukunft zu den Top-Elektroautoherstellern der Welt gehören wird. Innerhalb eines Monats gewann die VW-Aktie mehr als 20 Prozent hinzu, im laufenden Jahr konnten sich Aktionäre sogar über ein Plus von fast 30 Prozent freuen. Heute hat die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Einstufung für VW zudem auf „Buy“ belassen. Das Kursziel bleibt unverändert bei 193 Euro, berichtet die dpa.
Dass es VW mit der Elektromobilität ernst meint, hatte VW-Chef Diess bereits mehrfach erklärt. Am Montag sagte er beim Produktionsstart des ID.3 im VW-Werk in Zwickau: „Die Zukunft gehört dem elektrischen Fahren. Und VW liefert das Auto für diese Zukunft. Mit dem ID.3 holen wir die Elektromobilität aus der Nische. Der ID.3 ist nicht das erste Elektroauto. Aber das erste mit hoher Reichweite, hoher Fertigungsqualität und hohem Nutzwert – und zwar zum Preis eines vergleichbaren Golf Diesel.“ In seiner Rede forderte der VW-Chef zudem eine höhere CO2-Besteuerung – eine ungewöhnliche Forderung für einen Autoboss, die aber betriebswirtschaftlich für einen E-Autobauer Sinn macht –. Weiterhin forderte er den massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur. Beides sei für den Systemwechsel hin zur Elektromobilität nötig, so Diess.
Selbst Tesla-Chef Elon Musk hat großen Respekt vor Volkswagens Elektroautoinitiative. Ende September 2019 hatte Musk auf Twitter geschrieben: „Herbert Diess tut mehr als jeder andere große Autohersteller für die Elektrifizierung. Das Wohl dieser Erde sollte ganz vorn stehen. Für das, was es wert ist, hat er meine Unterstützung.“ Dudenhöffer ergänzt: „Wie nahe die VW-Konzern-Plattformen MEB und PPE – also die Elektroplattform für das obere Segment – an Tesla sind, zeigt die Ehrfurcht von Elon Musk, wenn er vom Porsche Elektroauto, dem Taycan, spricht gegen den er sogar auf der Rennstrecke 'fahren' will.“
Autor: Ferdinand Hammer
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