Verstoß gegen Atomabkommen
Iran bringt Urangas in Anlage Fordo
TEHERAN (dpa-AFX) - Im Iran hat nach offiziellen Angaben ein weiterer Teilausstieg aus dem internationalen Atomabkommen begonnen. 2000 Kilogramm Urangas seien in die Atomanlage Fordo befördert worden, teilte die iranische Atomorganisation (AEOI) am Mittwoch mit. Das Gas solle in den nächsten Stunden in bisher inaktive 1044 Zentrifugen injiziert werden, die Inbetriebnahme bis Samstag erfolgen, sagte AEOI-Sprecher Behrus Kamalwandi dem Staatssender IRIB. In Fordo werde dann auch Uran bis 4,5 Prozent angereichert. Die Maßnahmen sind eine Verstoß gegen das Atomabkommen von 2015, das die Entwicklung einer iranischen Atombombe verhindern soll.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sei über die Schritte in Fordo in Kenntnis gesetzt worden, sagte Kamalwandi. IAEA-Inspekteure seien auch vor Ort präsent.
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Nach dem mühsam ausgehandelten Wiener Atomabkommen sollte Fordo nur für wissenschaftliche Projekte genutzt werden - die Zentrifugen dort durften ohne Gasinjektion lediglich getestet werden. Die vierte Phase des iranischen Teilausstiegs löste international Besorgnis und Kritik aus, auch seitens des iranischen Verbündeten Russland. Teheran weist die Kritik vehement zurück und verweist stets auf den Ausstieg der USA aus dem Abkommen im Mai 2018./str/fmb/DP/jha