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    WDH/ROUNDUP  183  0 Kommentare Schwächelnde Wirtschaft kostet Superreiche ein bisschen Geld

    (Tippfehler in der Überschrift behoben)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Eines vorweg: Die Reichsten der Welt sind immer noch sehr, sehr reich. Doch das Gesamtvermögen der Milliardäre rund um den Globus ist geschrumpft - zum ersten Mal seit fünf Jahren. Das geht aus Berechnungen der Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden. Schuld sind unter anderem die derzeit schwächelnde Konjunktur sowie internationale Handelskonflikte. Auch die deutsche High Society hat deshalb etwas weniger Geld in der Tasche.

    Das weltweite Gesamtvermögen der Milliardäre schrumpfte dem Bericht zufolge 2018 um 4,3 Prozent auf 8,5 Billionen US-Dollar (Ende 2018: 7,43 Billionen Euro). Im Jahr zuvor war mit 8,9 Billionen Dollar eine Rekordsumme erreicht worden. Auch die Zahl der Superreichen fiel von 2158 Männern und Frauen im Jahr 2017 auf nun 2101.

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    Zu schaffen machte den Milliardären unter anderem der Zollstreit zwischen den USA und China. An den Aktienbörsen sanken 2018 die Kurse. Vor allem in Asien büßten Milliardäre deshalb ein Teil ihres Vermögens ein, so die Studie. Außerdem sind viele Superreiche Unternehmer und damit oft von Aufträgen ihrer Firmen abhängig, die unter der Konjunktureintrübung litten.

    Langfristig betrachtet können sich die Reichsten der Welt aber kaum beklagen: Über die vergangenen fünf Jahre hinweg ist ihr Vermögen um mehr als ein Drittel gewachsen - auch dank des Börsen- und Immobilienbooms. Zum Vergleich: Die für 2018 berechnete Summe von 8,5 Billionen Dollar ist in Euro umgerechnet noch immer mehr als doppelt so hoch wie die gesamte Wirtschaftsleistung Deutschlands in einem ganzen Jahr (2018: knapp 3,4 Billionen Euro).

    In Deutschland - nach den USA und China das Land mit den meisten Milliardären der Welt - verkleinerte sich der Kreis der Superreichen um neun Mitglieder auf nun 114. Auch schrumpfte ihr Gesamtvermögen stärker als im internationalen Vergleich und betrug rund 501 Milliarden US-Dollar.

    Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege, erklärt sich das so: Zum einen leide gerade das verarbeitende Gewerbe - etwa die Automobil- und Maschinenbaubranche - besonders unter dem Handelskonflikt zwischen den USA und China. "Und wir sehen auch, dass ein Großteil der Milliardäre in Deutschland von dem verarbeitenden Gewerbe abhängig ist und entsprechend hier besonders hart getroffen wurde."

    Darüber hinaus seien in Deutschland 2018 "aufgrund der fehlenden Innovationskraft und Risikobereitschaft" nur vier Unternehmer in den Club der Milliardäre aufgestiegen, sagt Kunkel. Hier hätten die USA die Nase vorn, wo gerade im Technologiebereich eine deutlich höhere Innovationsbereitschaft herrsche. Auch die Chinesen seien offener für unternehmerisches Risiko - laut Kunkel "der Kerntreiber neuer Milliardäre".

    Schließlich habe sich für Deutschlands Superreiche auch noch der starke Dollar negativ ausgewirkt. Da die Vermögen in der amerikanischen Währung bewertet wurden, schrumpften sie in der Umrechnung von Euro zu Dollar.

    Für das laufende Jahr gibt Kunkel keine allzu rosige Prognose für Deutschlands Milliardäre ab: "Die Kernelemente, die letztes Jahr zu einem Rückgang geführt haben bei Anzahl und Vermögen der Milliardäre, haben sich teilweise auch dieses Jahr wieder negativ ausgewirkt." Unterstützend hinzugekommen sei 2019 allerdings die Stärke an Börsen, wo die Aktien in den vergangenen Wochen immer höher kletterten - "und das sollte wenigstens einen Teil hiervon aufwiegen".

    Wie viele Ultra-Vermögende in einem Land leben, ist allerdings auch davon abhängig, wie gleich oder ungleich die Vermögen dort verteilt sind. Darauf wies unter anderem eine Studie Credit Suisse von Ende Oktober hin. "Die Vermögens-Ungleichheit ist in Deutschland höher als in anderen wichtigen westeuropäischen Nationen", heißt es in der Studie zur Situation Mitte 2019. Das reichste eine Prozent der Bevölkerung besitzt demnach hierzulande 30 Prozent des Gesamtvermögens - mehr als anderswo: In Frankreich und Italien beispielsweise verfügt die wohlhabende Gesellschaftsspitze "nur" über 22 Prozent des Vermögens./haw/DP/mis




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