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     831  1 Kommentar 30 Jahre, 30er Jahre … nur umgedreht

    Wenn mir jemand im Jahr 1989 gesagt hätte, dass ich noch einmal Diktatur und Abschaffung von Meinungsfreiheit in meinem Leben miterleben würde, ich hätte ihn für verrückt gehalten.

     

    Noch ist es ja nicht so weit, doch der Weg scheint mir klar.

     

    Jeder, der George Orwells Buch „1984“ gelesen oder den Film gesehen hat, wird sich an die Szene erinnern, in der der Abtrünnige fünf Finger an der Hand seines Folterers sehen soll, obwohl ihm nur vier Finger gezeigt werden.

     

    Ich muss jedes Mal daran denken, wenn ich Annalena Baerbock von den Grünen höre.

     

    Ich bin fest der Meinung, dass wir jetzt schon (und zukünftig erst recht) eher von linken totalitären Strömungen regiert werden als von rechten.

     

    Und ich bin der festen Meinung, dass die Menschen aus der ehemaligen DDR ein weit besseres Gespür für das haben, was gegenwärtig in unserem Land abläuft, als diejenigen, die im Westen großgeworden sind.

     

    Denn sie haben eine Diktatur erlebt und wissen, wie sich die Gängelung durch den Staat anfühlt. Die fetten und reichen Westler hingegen haben die Demokratie geschenkt bekommen, halten sie für selbstverständlich und sind sich der Opfer, die dafür zu bringen sind, gar nicht bewusst.

     

    Die Verunglimpfung der Menschen in den Neuen Bundesländern hinsichtlich der dortigen Wahlergebnisse halte ich für eine historische Fehleinschätzung.

     

    Sie ist allerdings äußerst rational. Schließlich hat man den Staat so wunderbar nach seinem Wohlwollen geordnet, und die Pfründe kommen per Dauerauftrag, da will man sich das doch nicht nehmen lassen.

     

    Neue Meinungen sind da nicht erwünscht. Mit ihren Vertretern zu paktieren wäre sogar das eigene Todesurteil, denkt man. Man stelle sich vor, einer der großen Clans, die die deutsche Hauptstadt regieren, würde plötzlich nicht mehr weitermachen, sondern zur Polizei gehen.

     

    So fühlt sich das wahrscheinlich an. Der Hass kommt von links und nicht von rechts. Das Totalitäre ebenfalls.

     

    Es ist von der Grundstruktur her heute ziemlich ähnlich wie in den 30erJahre, nur genau seitenverkehrt. Damals kam die Rechtsdiktatur, weil die Angst vor den Bolschewisten so gut instrumentalisiert wurde. Heute hingegen wird die hochgezündelte Angst vor den Rechten zur Rechtfertigung der Diktatur der Linken.

     

    Und die heutige Politik ist genauso anti-national wie sie damals rein pro-national war. Selbst die Wirtschaftspolitik ist das genaue Gegenteil der 30er Jahre. Damals regierte Heinrich Brüning, der das Land totsparte, heute hingegen gibt es Ausgaben bis zum Abwinken.

     

    Und was derzeit so passiert, ist alles der komplette Wahnsinn. Ein verrückter rechter Attentäter etwa bewirkt, dass die Linken für ihre Gewalttaten fortan einen Freibrief bekommen, weil nur noch auf dem rechten Auge geschaut wird.

     

    Die E-Mobilität schließlich soll die Rettung für das Klima sein, obwohl man weder über den Strom noch über die Metalle dafür verfügt. Und wer anderer Meinung ist, der soll in den Medien ab sofort nicht mehr zu Wort kommen.

     

    Aber jetzt feiern wir jetzt erst einmal den Mauerfall von vor 30 Jahren. Mit ehrlicher Freude. Denn so etwas kommt nicht nur nicht wieder.

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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