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     269  0 Kommentare Schwellenländer: Fortschritte bei Regulierung, Produktion, Dividenden

    Anstatt sich zu sehr auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China zu fokussieren, sollten Anleger die vielversprechende konjunkturelle Entwicklung in den Schwellenländern nicht außer Acht lassen, betont Andrew Ness, Franklin Templeton Emerging Markets Equity.Ungeachtet des Handelskonflikts zwischen den USA und China hat der Handel zwischen Schwellenländern in den vergangenen Jahren floriert. China hat dabei die Nachfolge der USA als größtes Exportziel der Schwellenländer insgesamt angetreten, wie Daten der multilateralen Handelsagentur Intracen zeigen. In vielen weiteren Schwellenländern haben ebenfalls positive Entwicklungen stattgefunden.
    Vor drei Jahrzehnten waren die Schwellenländer in der Regel auf Rohstoffexporte angewiesen. Diese Exporte dienten als Triebfeder für die wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem das verarbeitende Gewerbe profitierte und der Aufbau globaler Lieferketten wurde beschleunigt.
    In der Zwischenzeit haben sich die Schwellenländer dank struktureller Reformen und einer verbesserten Regulierung weiterentwickelt, so dass sich eine erhöhte Belastbarkeit gegenüber äußeren Einflüssen feststellen lässt: Die gestiegene Inlandsnachfrage in vielen dieser Länder hilft dabei, unabhängig von exogenen Faktoren zu wachsen.
    Hinzu kommen weitere interessante Entwicklungen in den Schwellenländern, die unserer Meinung nach nicht angemessen gewürdigt werden.
    Nach wie vor kursieren Fehleinschätzungen
    Einige häufig anzutreffende Annahmen über Schwellenländer sind aus unserer Sicht unzutreffend. Ein Missverständnis ist die Vorstellung, dass die Produktionsprozesse für Waren aus diesen Ländern oft unethisch und unzulänglich reguliert sind. Entsprechend kommen Fragen hinsichtlich der Qualität von Waren sowie der Zuverlässigkeit von Dienstleistungen auf.
    Für einzelne Märkte treffen diese Beobachtungen sicherlich zu, man sollte jedoch nicht alle Schwellenländer über einen Kamm scheren. Was für uns zählt, sind die regulatorischen Fortschritte bestimmter Schwellenländer, die darauf abzielen, das Marktumfeld zu verbessern.
    Wenn wir Anlagechancen in Schwellenländern prüfen, ist Corporate Governance ein wichtiger Aspekt. Wir berücksichtigen Faktoren wie Qualitätsmanagement, Eigentümerstruktur und die Qualität der Geschäftsführung. Außerdem nehmen wir proaktiv Kontakt zur Geschäftsleitung von Unternehmen und zu anderen Stakeholdern auf, um die Praktiken der Unternehmensführung zu beobachten und bei Bedarf positive Veränderungen zu fördern.
    Progressive Unternehmen in Russland konzentrieren sich auf Aktionärsrenditen
    So haben uns einige hoffnungsvolle aufsichtsrechtliche Veränderungen in Russland beispielsweise dazu bewogen, die dortigen Chancen für Aktienanlagen einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen. Die russische Regierung hat einige politisch schwierige Maßnahmen wie etwa Steuererhöhungen und Rentenreformen umgesetzt. Zudem plant sie, das Produktivitätswachstum durch höhere Ausgaben für Infrastruktur, Gesundheit und Bildung zu steigern.
    Zuletzt wurden in Russland mehrere progressive Dividendenrichtlinien sowie umfängliche Aktienrückkaufprogramme verzeichnet. Die Medien haben sich jedoch in erster Linie auf die geopolitischen Spannungen zwischen der US-amerikanischen und der russischen Regierung konzentriert. Im Lauf der Jahre haben wir im Hinblick auf Governance-Faktoren immer wieder mit Unternehmen zusammengearbeitet. Infolgedessen haben einige dieser Unternehmen ihre Fokussierung auf Aktionärsrenditen verstärkt.
    Innovationen in Indien
    Der Wachstumspfad der Schwellenländer war früher recht einfach: produzieren und anschließend im Ausland verkaufen. Einige Länder waren für günstige Arbeitskräfte bekannt und positionierten sich so zu kostengünstigen Fertigungszentren. Dies hatte zur Folge, dass die Entwicklung dieser Länder gegenüber konjunkturellen Änderungen in den Industrieländern, in die sie exportierten, anfällig war.
    Was die Schlagzeilen von heute verschweigen: Die Schwellenländer haben sich weiterentwickelt. Je weiter sie in ihrer Entwicklung voranschreiten, desto mehr verstärken sie ihre "High Tech"-Exporte, um die wachsende globale Nachfrage zu bedienen.
    In Indien etwa ist Innovation zu einem wichtigen Thema geworden. Die nationale Strategie "Jahrzehnt der Innovationen 2010-20" konzentriert sich darauf, die Kapazitäten in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation zu stärken. Das Ziel: Die Bruttoausgaben für Forschung und Entwicklung bis zum Jahr 2020 auf 2 Prozent des indischen Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Das Bekenntnis des Landes zu Innovationen spiegelt sich auch in der indischen "Make in India"-Initiative zur Stärkung des Fertigungssektors wider.

    Beachtung von Umweltaspekten in Brasilien
    Bei der Erzeugung beziehungsweise Bereitstellung erneuerbarer Energien spielen Schwellenländer ebenfalls eine zentrale Rolle. So haben im brasilianischen Fertigungssektor beispielsweise bestimmte Unternehmen erhebliche Fortschritte im Hinblick auf Umweltaspekte erzielt. So hat ein brasilianischer Autoteilehersteller daran gearbeitet, seinen CO2-Ausstoß durch die Einführung alternativer Biokraftstoffe (Ethanol) in seinen Verbrennungsmotoren deutlich zu verringern. Das Unternehmen hat diesen Ansatz einen Schritt weiter geführt und zudem eine Lösung zur Verbesserung der Ethanolproduktivität in seinen zugehörigen Zuckerrohrwerken entwickelt.
    Wir gehen davon aus, dass sich hierdurch der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe in brasilianischen Autos weiter verbessern sollte. Bereits heute kann ein Großteil der Fahrzeuge im Land mehr als eine Art von Kraftstoff verwenden; Benzin gemischt entweder mit Ethanol oder Methanol.
    Lektionen aus der Vergangenheit
    Wir konzentrieren uns auch weiterhin in erster Linie auf die Fundamentaldaten einzelner Unternehmen, um ihre langfristigen Aussichten jeweils individuell zu beurteilen.
    In der Regel bevorzugen wir hochwertige und nachhaltige Unternehmen, bei denen wir langfristiges Potenzial sehen. Unsere Teams vor Ort schätzen die entsprechenden Chancen ein. Als besonders nützlich erweisen sich unsere lokalen Ressourcen, wenn wir Potenzial in vergleichsweise unerschlossenen Segmenten des Marktes erschließen wollen.
    Wir sehen auf der Grundlage fundamentaler Kennzahlen: Viele Schwellenländer sind heute widerstandsfähiger als in früheren Jahrzehnten, weil sie aus wirtschaftlich schwierigen Zeiten (beispielsweise aus der asiatischen Finanzkrise des Jahres 1997, die einen Großteil Südostasiens in Mitleidenschaft zog) gestärkt hervorgegangen sind.
    Viele Schwellenländer haben aus der Vergangenheit gelernt und nicht nur Barreserven aufgebaut, sondern auch eine Diversifizierung ihrer Schulden weg vom US-Dollar vorgenommen.



    Fazit
    Heutzutage weisen die Schwellenländer kaum noch Ähnlichkeiten zu ihrer Verfassung im Jahr 1989 auf. Seit dieser Zeit sind haben sich die Schwellenländer sehr viel stärker nach außen hin orientiert und gleichzeitig engere Handelsbeziehungen untereinander aufgebaut.
    Wir sind der Ansicht, dass es bei einer Anlage in Schwellenländern letztlich um die Unterschiede zwischen Wahrnehmung und Realität geht. Wir blicken über die Schlagzeilen hinaus und erkennen, dass sich die Schwellenländer zu widerstandsfähigen, eigenständigen Wirtschaftsräumen entwickelt haben.
    Wichtige Hinweise:
    Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um werbliche Informationen allgemeiner Art und nicht um eine vollständige Darstellung bzw. Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, eines Wirtschaftszweiges, eines Wertpapiers oder des/der jeweils aufgeführten Investmentfonds handelt. Franklin Templeton Investments veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. SICAV-Anteile dürfen Gebietsansässigen der Vereinigten Staaten von Amerika weder direkt noch indirekt angeboten oder verkauft werden. Für eine Anlageberatung wenden Sie sich bitte an einen qualifizierten Berater. Gerne nennen wir Ihnen einen Berater in Ihrer Nähe. Die vorgenannten Unterlagen finden Sie auch auf unserer Homepage in Deutschland unter franklintempleton.de/fondsdokumente bzw. in Österreich unter franklintempleton.at/fondsdokumente oder Sie erhalten diese kostenlos bei Franklin Templeton Investment Services GmbH, Postfach 11 18 03, 60053 Frankfurt a. M., Mainzer Landstraße 16, 60325 Frankfurt a. M., Tel. 08 00/0 73 80 01 (Deutschland), 08 00/29 59 11 (Österreich), Fax: +49(0)69/2 72 23-120, info@franklintempleton.de, info@franklintempleton.at.

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