Handwerk leidet unter Fachkräftemangel und Handelskonflikten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Fliesenleger sind sehr gefragt, Dachdecker und Maurer ebenso: Der Bauboom beschert vielen Handwerksbetrieben seit einiger Zeit eine mehr als erfreuliche Auftragslage, aber auch andere Sektoren sind gut ausgelastet. Trotzdem bekommt auch eine der stabilsten deutschen Branchen die schwächelnde Weltwirtschaft zu spüren: Fürs kommende Jahr rechnet der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mit einer schwächeren Handelskonjunktur.
Man erwarte zwar "keinen großen Einbruch" - doch die Lage sei unter anderem aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA und China sowie des bevorstehenden Brexits "relativ volatil", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke am Montag in Frankfurt. Daher seien Betriebe etwa vorsichtiger bei Investitionen. Außerdem bekämen schon jetzt industrienahe Zulieferer und Betriebe in der Autobranche erste Konjunkturabkühlungen zu spüren. Der ZDH rechnet für 2020 weiter mit einer Umsatzsteigerung von rund drei Prozent - fürs laufende Jahr geht man noch von etwa vier Prozent aus.
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Eine Sorge des Handwerks bleibt der Fachkräftemangel, der sich laut Schwannecke mittlerweile "als echte Wachstumsbremse" erweist. Hier begrüße man die fürs kommende Jahr geplante Wiedereinführung der Meisterpflicht für einzelne Berufsfelder, von der man sich auch einen Anstieg der Ausbildungszahlen erhoffe. Darüber hinaus bleibt es dem ZDH zufolge wichtig, Fachkräfte aus dem Ausland zu holen oder in Deutschland auszubilden./haw/DP/nas