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    Zinstief  452  0 Kommentare Was tun bei Negativzinsen?

    Vor einigen Jahren begann das schier Unmögliche und zwar, dass Banken ihren Kunden für die Einlagen keine Zinsen mehr zahlen, sondern welche von ihnen verlangen. Ein absolutes Novum in der Finanzbranche; sowas hatten selbst die erfahrensten Marktteilnehmer noch nicht gesehen. Ein Trend der noch lange anhalten wird.

    Grund hierfür war die drastische Niedrigzinspolitik der EZB. Diese wollte nicht, dass Banken Gelder bei der Zentralbank parken, sondern es zinsgünstig in Umlauf bringen, um die schwächelnde Euro-Konjunktur anzukurbeln. Entgegen allen Hoffnungen des damaligen EZB-Chef Draghi lief dieser Versuch nur sehr schleppend an und auch jetzt ist der Leitzins nach wie vor auf Rekordtief. Eine Besserung ist auch hier wohl eher nicht in Sicht.

    Negativzinsen für private Anleger sind also immer noch ein Risiko für Sparer. Mittlerweile ist die Anzahl der Kreditinstitute, die Negativzinsen von ihren Kunden verlangen, deutlich gestiegen und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass weitere nachziehen werden. Die Frage ist somit, was Anleger tun können, wenn auch sie von Zinsen für Einlagen getroffen werden. Genauer liegt das Problem sogar nicht nur in den Negativzinsen. Diese spüren die Sparer direkt.

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    Viel schleichender und unbemerkter wirkt die Inflation. Die Geldentwertung liegt zwar im von der EZB gewünschten Korridor, doch auch so verlieren Sparer effektiv Kapital. Und das ohne es zu merken. So stieg laut dem statistischen Bundesamt der Preis für ein einfaches Brötchen von 13 Cent für das Jahr 2000 (umgerechnet in Euro) auf 40 Cent für das Jahr 2018. Das entspricht einer jährlichen Teuerung von etwa 6,54 Prozent pro Jahr. Angenommen es komme jetzt noch der mit 0,5 Prozent angesetzte Negativzins hinzu, kann dies den negativen Effekt nur verstärken. Die Inflation kann hier mit einer nicht spürbaren Abbuchung verglichen werden.

    Was ist nun zu tun? Zunächst ist ein Perspektivwechsel empfehlenswert. Und zwar weg vom Festhalten an den bekanntermaßen gewohnten Konto- und Sparbuchständen in Form von nominalen Geldwerten. Ohne Zins und mit Inflation kann das bisher schon unter gewissen Umständen eine ungünstige Form der Wertaufbewahrung gewesen sein. Der Blick für Sparer sollte sich somit auf Sachwerte wie bspw. Aktien richten. In diesem Segment gibt es viele mögliche Alternativen die Vermögenswerte über die Zeit zu bekommen. Natürlich ist Hierzu ein tiefes Verständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge und dem Funktionieren der Märkte erforderlich, gleichwohl der Kenntnis der individuellen Anlegerziele und -bedürfnisse.

    Daher geht es dabei gar nicht darum, sein gesamtes Vermögen in Aktien zu packen. Viel wichtiger ist es, durch sinnvolles und langfristiges Investieren einen Teil des drohenden Vermögensverlustes zu verhindern und die Cash-Reserven auf das erforderliche Mindestmaß festzulegen. Es ist in den meisten Fällen vollkommen ausreichend etwa das Dreifache des monatlichen Einkommens auf dem Tagesgeldkonto zu parken, um unerwartete Kosten zu decken. Grundsätzlich sollten sich Sparer viel intensiver mit den möglichen Alternativen der Geldanlage befassen. Denn ein Wechsel seitens der Geld- und Zinspolitik ist in den nächsten Jahren wohl eher nicht zu erwarten.

     



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    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
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